Corona-Cluster

Maskenpflicht in Strobl und St. Gilgen

Veröffentlicht: 27. Juli 2020 14:23 Uhr
57 Coronavirus-Infizierte zählt der Cluster in St. Wolfgang (Bez. Gmunden) am Sonntag. Das sorgt in den benachbarten Salzburger Orten für Beunruhigung, vor allem in St. Gilgen (Flachgau). Leo Bauernberger vom SalzburgLand Tourismus erklärt, dass die Zahl der Covid-19-Tourismus-Screenings in den nächsten zwei Wochen von 3.000 auf 5.000 steigen soll. Auch, um den Touristen Sicherheit gewährleisten zu können.
Jacqueline Winkler

Von dem Cluster sind derzeit drei Personen mit Wohnsitz im Bezirk Salzburg-Umgebung betroffen. In St. Gilgen kommt bereits zu Stornierungen, erklärt Brigitte Winkler, Leiterin des Tourismusbüros, auf Anfrage von SALZBURG24. Die Gäste machen sich sichtbar Sorgen. Allerdings sei die Situation vor Ort „nicht so dramatisch. Wir hatten bisher nur einen Fall und der ist in Quarantäne“, schildert Winkler. Trotzdem werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen: Eine für Mittwoch geplante Veranstaltung wurde abgesagt. Die hätte zwar im Freien stattgefunden, aber „man muss es nicht herausfordern“, betont sie. Zudem würden die Menschen wieder vermehrt Masken tragen.

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Wieder Maskenpflicht für Tourismus-Mitarbeiter

Das wird für viele in St. Gilgen, aber auch in Strobl, ab heute wieder zur Pflicht. In einer Aussendung vom Montag sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „In Anbetracht der Entwicklungen in der Wolfgangsee-Region wird in den Orten Strobl und St. Gilgen eine Maskenpflicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tourismus verhängt, welche direkten Kontakt mit Gästen pflegen.“ Das empfiehlt er auch allen anderen Betrieben der Freizeitbranche im Bundesland Salzburg.

Die Verordnung werde noch heute von der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung für die Gemeinden Strobl und St. Gilgen erlassen und gelte vorerst bis Ende August, sagte ein Sprecher des Landeshauptmanns zur APA. Ein Fahrplan zur Prävention und Eindämmung von Corona-Infektionen in der Sommersaison wurde laut Land Salzburg bereits erarbeitet, er sei „alltagstauglich“, wie betont wird.

Besorgte Gäste-Anfragen

Bisher läuft es im Salzburger Tourismus deutlich besser als erwartet. „Die Auslastung wird zunehmend besser, sowohl in der Stadt, als auch in den Regionen“, weiß Leo Bauernberger, Geschäftsführer des SalzburgerLand Tourismus, im Gespräch mit S24. Die Stimmung sei allgemein gut. Aber: „Wie labil die Lage ist, sieht man an St. Wolfgang“, sagt der Touristiker. Er stellt eine „erhöhte Sensibilität“ bei den Gästen fest, es gäbe mehr besorgte Anfragen in den Orten nahe der Salzkammergut-Gemeinde. Der Cluster ist für ihn ein Vorbild: „Jeder Ort, der so etwas erlebt, ist ein Lernbeispiel.“

St. Johann: "Virus ist da, aber keine Angststimmung"

Doch nicht nur in der näheren Umgebung machen sich Touristiker aufgrund des neuen Clusters Gedanken. In St. Johann im Pongau gibt es Notfallpläne für den Fall, dass es zu einer Covid-19-Infektion kommt. „Man ist nie gefeit, hofft aber, dass man nicht betroffen ist“, erklärt Stefanie Mayr, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, im Interview mit SALZBURG24. Insgesamt seien die Gäste aber in positiver Stimmung ­– trotz Maskenpflicht in der Liechtensteinklamm. „Das Virus ist da, es herrscht aber keine Angststimmung.“

Covid-19-Tests im Tourismus erhöhen

Laut Bauernberger unterstütze man die Tourismusbetriebe darin, dass sie Sicherheit gewährleisten können. Dazu gehören auch die Corona-Testungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit Juli laufen sie im ganzen Bundesland. Letzte Woche seien 3.000 Tests durchgeführt worden, diese Woche sollen es 4.000 werden. „Vielleicht schaffen wir nächste Woche schon 5.000“, ist er zuversichtlich.

Insgesamt arbeiten im ganzen Bundesland 40.000 Menschen in der Tourismusbranche, davon etwa 14.000 in der Hotellerie. Das Ziel wäre, 10.000 bis 12.000 Covid-19-Tests pro Woche durchzuführen. Nach einem schleppenden Start ist das für Bauernberger durchaus noch realistisch, die Infrastruktur stehe. Nun sei es „notwendig, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter für die Tests motivieren.“ Schon jetzt sei Salzburg in Österreich jenes Bundesland, in dem im Tourismus am meisten getestet wird. „Aber wir haben noch Luft nach oben.“

Hoffnung in St. Gilgen

Brigitte Winkler erzählt, dass die Tests in St. Gilgen sehr gut angenommen würden. Grundsätzlich sei die Stimmung in der Gemeinde am Wolfgangsee positiv. Wer ängstlich ist, reise freilich ab. „Das Verständnis bei den Zimmergebern ist da. Wir hoffen jetzt das Beste.“

(Quelle: salzburg24)

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