Die Raiffeisenbank Flachgau Mitte mit den Bankstellen in Bergheim, Eugendorf, Hallwang und Plainfeld ist offenbar Opfer einer mutmaßlichen Veruntreuung rund um Kreditvergaben geworden. An drei Bauträgern seien Kredite in der Höhe von mehr als 20 Millionen Euro vergeben worden, dabei sei es aufseiten von involvierten Treuhändern zu Malversationen gekommen, informierte am Mittwoch der Raiffeisenverband Salzburg in einer Aussendung.
Eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft sei noch nicht erfolgt, hieß es auf APA-Anfrage. Kunden seien aber nicht geschädigt worden.
Bauträger bringen Raiffeisenbank Kreditausfall in Millionenhöhe
Mit der Aufarbeitung des mutmaßlichen Kriminalfalles ist auch der Präsident der Salzburger Rechtsanwaltskammer, Rechtsanwalt Wolfgang Kleibel, beschäftigt. Die Raiffeisenbank Flachgau Mitte – es handelt sich um eine der 33 selbstständigen Salzburger Raiffeisenbanken – habe an drei Bauträger Kredite in der Höhe von mehr als 20 Mio. Euro vergeben. Aufseiten von involvierten Treuhändern sei es dabei zu Malversationen gekommen. Die ausbezahlten Kredite seien nicht widmungskonform verwendet und die grundbücherlichen Besicherungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden.
Es handle es sich um eine mutmaßliche Verletzung der Treuhänderschaft. Laut dem Raiffeisenverband Salzburg ist mit der Causa die zuständige Rechtsanwaltskammer Wien bereits befasst worden. „Die umfassende Prüfung der Vorgänge ist noch nicht abgeschlossen, deshalb können weitere Details derzeit nicht dargestellt werden.“
Kredite teilweise nicht besichert
Problematisch sei, dass es keine Besicherung für Teile dieser Kredite gebe, erläuterte Anna Doblhofer-Bachleitner, Mitglied der Geschäftsleitung des RVS, auf APA-Anfrage. Es habe nicht so funktioniert, wie es vereinbart gewesen sei. Die Unterlagen und Vorkommnisse seien relativ umfassend. Aber weder für Privat- noch Geschäftskunden oder Mitarbeiter sei ein Schaden entstanden. Das Wichtigste sei jetzt, dass die Bank die Sicherheit erhalte, dass die Verpflichtungen erfüllt werden.
Schaden von Raiffeisenbank Flachgau-Mitte wird aufgearbeitet
„Wir haben den Beschluss gefasst, jederzeit der Raiffeisenbank Flachgau Mitte unter die Arme zu greifen, wenn der Schaden, der gerade aufgearbeitet wird, für die Bank alleine zu groß sein sollte“, erklärte der Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Salzburg (RVS), Heinz Konrad, in einer Aussendung. Der RVS als Spitzeninstitut in Salzburg stehe voll hinter der Raiffeisenbank Flachgau Mitte.
Betrieb in Bergheim, Eugendorf, Hallwang und Plainfeld nicht gefährdet
Sollte bei der Schadensbehebung die Raiffeisenbank Flachgau Mitte Hilfe benötigen, stehe der RVS mit seiner gesamten wirtschaftlichen Kraft zur Verfügung, konstatierte Generaldirektor Konrad. „Wir werden sicherstellen, dass alle Verpflichtungen gegenüber allen Geschäfts- und Privatkunden erfüllt werden. Das Tagesgeschäft in den vier Bankstellen Bergheim, Eugendorf, Hallwang und Plainfeld geht mit den rund 40 Beschäftigten in gewohnter Weise weiter.“ Es gebe für diese institutionelle Lösung innerhalb von Raiffeisen Salzburg verschiedene Wege. Diese würden nun von den Gremien des RVS geprüft und nach der Entscheidung zeitnah umgesetzt.
(Quelle: apa)