Vor einer Woche wurde bekannt, dass die Raiffeisenbank Flachgau Mitte mutmaßlich Opfer einer großen Veruntreuung bei Immobilienkrediten wurde. An drei Bauträgern seien Kredite in der Höhe von mehr als 20 Millionen Euro vergeben worden, dabei sei es aufseiten von involvierten Treuhändern zu Malversationen gekommen, informierte vergangenen Mittwoch der Raiffeisenverband Salzburg in einer Aussendung.
Millionen-Schaden bei Raiffeisen Flachgau Mitte
Der Schaden in Millionenhöhe zieht für die Bank mit Geschäftsstellen in Bergheim, Eugendorf, Hallwang und Plainfeld (alle Flachgau) nun personelle Konsequenzen nach sich. Die bisherigen Geschäftsführer der Bank haben eine einvernehmliche Lösung angeboten, die vom Raiffeisenverband Salzburg als neuem Mehrheitseigentümer akzeptiert wurde, so der Raiffeisenverband Salzburg (RVS) in einer Aussendung am Mittwoch.
Betrieb in Bergheim, Eugendorf, Hallwang und Plainfeld ungestört
Somit soll innerhalb der nächsten Wochen eine neue Geschäftsleitung eingesetzt werden. Auch im Vorstand und im Aufsichtsrat, den beiden Kontrollorganen, seien aufgrund der neuen Eigentumsverhältnisse Veränderungen zu erwarten. Der Bankbetrieb mit den rund 40 Beschäftigten soll aber völlig ungestört weiterlaufen.
RVS übernimmt Leitung von Raiffeisen Flachgau Mitte
Am Dienstagabend beschloss die Raiffeisenbank Flachgau Mitte formell, dem Raiffeisenverband Salzburg (RVS) beizutreten. Daraufhin überwies der RVS die vereinbarte Summe von 18,5 Millionen Euro. Dies soll sicherstellen, dass die Raiffeisenbank Flachgau Mitte alle Verpflichtungen gegenüber Privat- und Geschäftskunden erfüllen kann. Trotz der Einzahlung behält die Raiffeisenbank Flachgau Mitte ihre Eigenständigkeit, obwohl der RVS nun 98 Prozent der Anteile hält.
Kredite an Bauträger sorgen für Ausfälle in Millionenhöhe
Die Raiffeisenbank Flachgau Mitte – es handelt sich um eine der 33 selbstständigen Salzburger Raiffeisenbanken – habe an drei Bauträger Kredite in der Höhe von mehr als 20 Mio. Euro vergeben. Aufseiten von involvierten Treuhändern sei es dabei zu Malversationen gekommen. Die ausbezahlten Kredite seien nicht widmungskonform verwendet und die grundbücherlichen Besicherungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden.
Es handle es sich um eine mutmaßliche Verletzung der Treuhänderschaft. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien ermittelt laut RVS in diesem Zusammenhang gegen einen dieser Treuhänder. Die genaue Schadenssumme werde erst nach Abschluss dieser Prüfung feststehen.
(Quelle: salzburg24)