Konstantin Papadopoulos, selbst Halbgrieche und wohnhaft in Salzburg, möchte helfen. Denn: Ein Feuerwehr-System, wie wir es hier in Salzburg kennen, gebe es in Griechenland nicht. Gemeinsam mit Starcloud-Inhaber Christoph Pollhammer hat er sich daher etwas einfallen lassen: „Unser Ziel war es, eine App zu generieren, die die griechischen Floriani möglichst schnell alarmiert“, erklärt Pollhammer im SALZBURG24-Gespräch. Bis jetzt funktioniere dies lediglich über die privat genutzten Smartphones, denn Diensthandys gebe es nicht.
Griechenlands Feuerwehren durch Spenden finanziert
Seit Mitte Juli sei die App „Control Center“ im Einsatz. Aber nicht nur bei den aktuellen schweren Waldbränden soll sie unterstützen. Von Bergungen bis Verkehrsunfällen können Mitglieder der Feuerwehr durch die App nun alarmiert werden. Pollhammer erzählt: „In Griechenland bekommt das Kommando keine finanzielle Hilfe vom Staat. Freiwillige erklären sich dazu bereit, zu helfen.“ Die Ausrüstung, die für die App benötigt wird – wie beispielsweise Tablets – konnten durch Spendenaufrufe finanziert werden.
Kostbare Zeit wird gespart
Innerhalb eines Jahres konnte die App auf die Beine gestellt werden. Durch Papadopoulos sei auch die Kommunikation zwischen dem Start-Up und den Feuerwehren in Griechenland möglich. Die Funktionsweise der App sei ähnlich wie die von Logistikfirmen verwendeten Programme. Pollhammer erklärt die zwei Modi: "Das ist einmal der Benutzermodus und einmal der Fahrzeugmodus.“ Bei beiden Modi sehe man, welches Fahrzeug bzw. welches Besatzungsmitglied gerade Zeit hat bzw. unterwegs ist. „Mit einer Alarmierung wissen alle Bescheid.“ So könne viel kostbare Zeit gespart werden.
App von Feuerwehr Thalgau getestet
Die Umsetzung selbst geschah durch das Start-Up Starcloud in Koppl. Damit die App in Griechenland aber auch funktioniert, wurde sie vorab von der Freiwilligen Feuerwehr Thalgau getestet. „Das hat gut funktioniert“, sagt Pollhammer. Dadurch habe man viel positives Feedback erhalten.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Feuerwehr Thalgau eine Kameradschaft über die Landesgrenzen hinaus zeigt. Anfang November 2019 berichtet S24 von der Überstellung eines Feuerwehrautos nach Griechenland. In 51 Stunden legten die Thalgauer Floriani 2.000 Kilometer zurück, um das Fahrzeug nach Neos Voutzas zu bringen.
Auch in Zukunft Hilfe für Griechenland
Für die Zukunft sind Bevölkerungsalarmierungen geplant. „Erst 2018 kosteten Brände vielen Griechen das Leben. Das möchten wir in Zukunft verhindern“, sagt Pollhammer. Aber auch für Deutschland und Österreich seien Programme beispielsweise für Logistikunternehmen, Zustelldienste oder Rettungsorganisationen geplant.
(Quelle: salzburg24)