Umweltprojekt

Schüler wollen Schwarzpappel schützen

Veröffentlicht: 22. November 2018 10:00 Uhr
Die heimische Schwarzpappel galt schon fast als ausgestorben, ihre Bestände sind aufgrund der Regulierung großer Flüsse und der Verbreitung nicht-europäischer Arten über Jahrzehnte großflächig zurückgedrängt worden. Jetzt haben sich Schüler HBLA Ursprung in Elixhausen bei Salzburg (Flachgau) an einem besonders nachhaltigen Projekt beteiligt: Sie pflanzten am Stiegl-Gut Wildshut in den Salzachauen junge Schwarzpappeln zur Aufforstung ein.

Ihr Holz eignet sich für die Herstellung von Schuhen oder Prothesen, besonders aber von Glockenstühlen, da ihr besondere Klangeigenschaften zugesprochen werden: Die heimische Schwarzpappel.

Heimische Pappelart weitgehend verdrängt

“Die autochthone - also einheimische- Schwarzpappel ist in den letzten Jahrzehnten durch schnellwüchsige, nicht europäische Pappelarten, ergänzt oder ersetzt worden. Durch die kürzere Umtriebszeit war man im Glauben, dass diese Pappelarten einen größeren Ertrag abwerfen”, erklärt Josef Kocher, Forstlehrer an der HBLA Ursprung. “Man glaubte an eine höhere ökonomische Bedeutung der schnellwachsenden Pappeln als Rohstofflieferant. Diese monokulturartig gepflanzten Baumarten prägten dann über Jahre Teilbereiche unserer Auwaldflächen. Mittlerweile ist aber wieder eine Trendumkehr hin zu der regionalen Baumart der Schwarzpappel festzustellen.“

Nachzucht aus kleinen Beständen in der Region

Genetische Untersuchungen an einigen restlichen Schwarzpappel-Exemplaren haben aber ergeben, dass in oberösterreichischen Gebieten an Salzach, Inn und Donau noch ein kleines autochthones Schwarzpappel-Vorkommen besteht. Im März 2017 wurden dort mehrere Stecklinge geerntet und zur Nachzucht an eine zertifizierte Baumschule übergeben.

Aufforstungsprojekt nahe St. Pantaleon

Diese nachgezüchteten Pflanzen finden nun bei dem Aufforstungsprojekt nahe St. Pantaleon Verwendung. Die Aktion wird mit finanzieller Unterstützung des Landes Oberösterreich durchgeführt.

Schwarzpappel: Hoher Zellulose-Anteil macht Holz attraktiv

Früher schätzten Baumeister das Holz der Schwarzpappel - wissenschaftlich ‘Populus nigra’ genannt - vor allem für die Herstellung von Glockenstühlen, da speziell in der Barockzeit den entsprechenden Gewerken aus Schwarzpappelholz besondere Klangeigenschaften zugesprochen wurden. Als Brennholz war es hingegen bei den Landwirten nicht sehr beliebt, da es bei der Holzspaltung zu sehr faserte und daher nicht gut zu spalten war.

Experten weisen jedoch darauf hin, dass künftig die Schwarzpappel auch aufgrund ihres hohen Zellulose-Anteiles und der steigenden Nachfrage nach Hackschnitzel wieder mehr an Bedeutung gewinnen wird. Umso bedauerlicher war die Entwicklung zu sehen, dass die Bestände dieser heimischen Baumart immer weiter reduziert wurden und die autochthone Schwarzpappel in unserer Region über Jahre kaum mehr zu finden war.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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