Flachgau

Sexuelle Belästigung im Kindergarten Neumarkt: 24-Jähriger offenbar geständig

Veröffentlicht: 26. April 2017 06:49 Uhr
Ein 24-Jähriger soll im Jahr 2014 in einem Kindergarten in Neumarkt am Wallersee (Flachgau) mehrere Kinder sexuell belästigt haben. Im November 2016 erstatte er Selbstanzeige. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, wie Robert Holzleitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, im Gespräch mit S24 bestätigte.
Bernadette Mauracher

Während seiner Zeit als Kindergartenpädagoge soll ein 24-Jähriger im Kindergarten Neumarkt acht Kinder sexuell belästigt haben, in drei Fällen erstattete er Selbstanzeige. Bei weiteren Ermittlungen stieß die Polizei auf weitere fünf Verdachtsfälle.

Sechs Kinder in Neumarkt sexuell belästigt

Sechs der Fälle sind laut Anklage im Jahr 2014 passiert, als der Mann in einem Kindergarten im Salzburger Flachgau beschäftigt war. "Zwei Kinder hat er hier schwer sexuell missbraucht. Da geht es darum, dass hier dem Beischlaf gleichzusetzende Handlungen vorgenommen wurden", berichtete Holzleitner im Radio.

24-Jähriger missbraucht Kind während Ausbildung

Der Verdächtige gab auch zu, schon während seiner Ausbildung zum Pädagogen ein unbekanntes Mädchen im Kindergartenalter missbraucht zu haben. Der Zeitpunkt dieser Tat ließ sich nicht mehr genau eruieren, sie dürfte aber zwischen 2010 und Mitte 2011 passiert sein. Als der Mann seinen Zivildienst absolvierte, gab es 2013 auch noch einen sexuellen Übergriff auf ein zehnjähriges Mädchen. "Die Opfer sind grundsätzlich Mädchen, in einem Fall war auch ein Bub beteiligt", sagte Holzleitner. Die missbrauchten Kindergartenkinder waren zur Tatzeit zwischen drei und fünf Jahre alt.

Erhebungen eingestellt

Der Kindergärtner war bereits vor zweieinhalb Jahren in Verdacht geraten, im Kindergarten ein fünfjähriges Mädchen im Intimbereich berührt zu haben. Der Mann wurde darauf vom Dienst freigestellt. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein, das nach umfangreichen Erhebungen aber eingestellt wurde. Unter anderem hatten zwei Gutachten, die von der Staatsanwaltschaft und von der Gemeinde in Auftrag gegeben worden waren, den Pädagogen entlastet. Die Suspendierung des Kindergärtners wurde nach rund vier Monaten wieder aufgehoben.

Selbstanzeige im November 2016

Allerdings zeigte sich der 24-Jährige im November 2016 schließlich selbst an. Zu diesem Zeitpunkt hatte er seinen Job von sich aus gekündigt und den Kindergarten verlassen. Er sagte, dass er nicht mehr länger mit der Sünde leben könne, legte ein Geständnis ab und gestand dabei zwei weitere Missbrauchsfälle. Allerdings meldeten sich kurz darauf weitere Opfer bei der Polizei. Der Verdächtige legte ein neuerliches Geständnis ab und gab letztlich Übergriffe auf acht Kinder zu.

Ein Gerichtstermin steht noch nicht fest, die Anklage ist auch noch nicht rechtswirksam. Aller Voraussicht nach soll der Prozess noch heuer stattfinden. Dem ehemaligen Kindergartenpädagogen drohen wegen schweren sexuellen Missbrauchs bis zu zehn Jahre Haft

(APA/SALZBURG24)

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(Quelle: salzburg24)

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