Ein persönliches Bild vom Stand der Arbeiten machte sich am Mittwoch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller auf der "Sonneninsel" in Seekirchen am Wallersee. Dort entsteht Österreichs erstes psychosoziales Nachsorgezentrum für krebskranke Kinder und Jugendliche.
Die Sonneninsel ist ein Projekt, das Landeshauptfrau Burgstaller besonders am Herzen liegt. "Schon bei der 20-Jahr-Feier der Kinderkrebshilfe 2007 habe ich mir gewünscht, dass die Sonneninsel binnen fünf Jahren bezugsfertig wird. Das wäre heuer, und umso mehr ist es erfreulich, dass die Arbeiten voll im Plan sind", sagte Burgstaller bei ihrer Visite. Fenster und Türen sind in allen Gebäuden eingebaut, der Bau ist winterfest. Derzeit wird der Innenausbau mit Zimmern, Nasszellen und Bewegungsräumen in den vier Funktionsgebäuden geplant und vorangetrieben. Im Lauf des Jahres 2012 rechnen die Verantwortlichen der Kinderkrebshilfe mit der Eröffnung der "Sonneninsel". Landeshauptfrau Burgstaller: "Die Kinderkrebshilfe leistet mit der Sonneninsel Pionierarbeit. Eine wichtige Basis stellen öffentliche Gelder aus den Ländern Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark dar. Ich würde mir wünschen, dass auch meine anderen Kollegen in der Landeshauptleutekonferenz die Bedeutung dieser Einrichtung für die Gesundheit der Kinder und betroffenen Familien erkennen und ihren Beitrag leisten." Für den Bau der "Sonneninsel" kommen jeweils 200.000 Euro von den Ländern Salzburg und Oberösterreich sowie 177.000 Euro – in zwei Tranchen – aus der Steiermark. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro, die Therapiekosten für die kommenden fünf Jahre werden von den
Lions Clubs in Österreich – federführend ist der Seekirchener Club – aufgebracht. In diesem Zusammenhang kündigte die Landeshauptfrau prominenten Besuch an: "Lions-Weltpräsident Dr. Wing-Kun Tam aus Hongkong wird anlässlich seines Österreich-Besuchs Mitte Februar auch die Sonneninsel in Seekirchen besuchen. Das unterstreicht die Bedeutung des Projekts, aber vor allem das Engagement der Lions Clubs auf besondere Weise", sagte Landeshauptfrau Burgstaller. "Besonders wichtig ist die Unterstützung der Landeshauptfrau", erklärte Heide Janik, Obfrau der Salzburger Kinderkrebshilfe und Bauherrin. "Die Landeshauptfrau nutzt jeden Festspielsommer, um Sponsoren, Privatpersonen und Firmen, zu motivieren, für die Sonneninsel zu spenden", so Janik. In Zukunft wird die "Sonneninsel" rund 50 Personen zeitgleich beherbergen. Alle Gebäude sind behindertengerecht gebaut, das 15.000 Quadratmeter große Grundstück am Wallersee wird optimal genutzt und steht für Therapien im Freien zur Verfügung. Beim Bau wurde besonderes Augenmerk auf eine positive Wohlfühlatmosphäre gelegt. Die "Sonneninsel" wurde deshalb in Holzbauweise gebaut, die Heizenergie wird mit Hilfe von umweltfreundlicher Erdwärme gewonnen. Erkrankt ein Kind an Krebs, verändert sich sein Leben und das der Geschwister und
Eltern mit einem Schlag. Neben den körperlichen bleiben oft auch seelische Narben und belastende Ängste zurück. Die psychosoziale Nachsorge gibt den Kindern und deren Familien Kraft und Mut für das Leben nach der schweren Krankheit. Mit der "Sonneninsel" kann die Kinderkrebshilfe erstmals 365 Tage im Jahr Therapiearbeit anbieten, das war bisher logistisch und organisatorisch in Österreich nicht möglich.