Die Gewerkschaft vida erhöht den Druck in den stockenden Lohnverhandlungen für 9.000 Speditions- und Lagereibeschäftigte und hat ihre Warnstreik-Pläne konkretisiert. In den kommenden zwei Tagen wird bei Lagermax in Straßwalchen (Flachgau) gestreikt. Österreichweit wird es in über 30 Betrieben zu Betriebsunterbrechungen kommen.
Lagerangestellte verdienen im Schnitt 2.200 Euro brutto
„Die Beschäftigten sind empört und streikbereit, weil ihnen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber lediglich 5,8 Prozent zubilligen wollen. Wir fordern auch weiterhin die volle rollierende Inflationsabgeltung in Höhe von 7,8 Prozent“, erklärt der Salzburger vida-Geschäftsführer Kajetan Uriach in einer Aussendung am Montag. Ein Lagerarbeiter oder ein Staplerfahrer verdiene im Schnitt rund 2.200 Euro brutto im Monat. Die Beschäftigten würden nicht mehr länger auf ein „echtes Lohnplus“ warten wollen.
Gleichzeitig bittet Uriach um Verständnis, dass es aufgrund des Warnstreiks zu Verzögerungen in der Lieferkette kommen könnte.
WKÖ ortet „Blockadepolitik“
Beim WKÖ-Fachverband Spedition und Logistik stoßen die Maßnahmen der Gewerkschaft auf Unverständnis. Er sieht eine "Blockadepolitik der Gewerkschaft". Die vida-Führung habe einen am 20. Juni bereits ausverhandelten Kompromiss, der "für beide Seiten tragbar" gewesen sei, abgelehnt. "Das Ergebnis sah eine zweijährige Vereinbarung vor und eine Lohnerhöhung 2024 von durchschnittlich 7,2 Prozent (bei niedrigen Einkommen über 8 Prozent)", schreibt die WKÖ. Zudem seien die Auszahlung einer Mitarbeiterprämie sowie rahmenrechtliche Änderungen zum Vorteil der Arbeitnehmer vereinbart worden.
"Diese Vorgangsweise erhärtet den Verdacht, dass die Gewerkschaft vida an einem raschen Kollektivvertragsabschluss nicht interessiert ist, um auch über die Sommermonate mit Streikdrohungen medial und politisch im Gespräch zu bleiben", heißt es in der Aussendung der WKÖ weiter. Die Politik der vida gefährde den Wirtschaftsstandort, der wegen hoher Lohnstückkosten ohnehin unter großem Druck stehe. Der Verband sei aber nach wie vor zu einem Abschluss zu den ausverhandelten Konditionen bereit.
(Quelle: salzburg24)