2 Mio. Tonnen Schottermaterial

Weiter Lebensgefahr nach Hangrutschung in St. Gilgen

Nach der Hangrutschung in St. Gilgen rückten Landesgeologen aus.
Veröffentlicht: 11. April 2023 12:54 Uhr
Nach der Hangrutschung in St. Gilgen herrscht weiterhin Lebensgefahr. Landesgeologen beobachten nun das betroffene Gebiet. Zwei Millionen Tonnen Schottermaterial sind in Bewegung.
SALZBURG24 (KAT)

Ein Hang auf einer Fläche von mehr als zehn Hektaren ist seit Donnerstag in St. Gilgen (Flachgau) in Bewegung. Daher wurde am Wochenende vorsorglich von der Gemeinde die Straße auf den Illingerberg gesperrt. Im betroffenen Bereich über dem Steinbachgraben herrscht Lebensgefahr, auch durch spontane Steinschläge. Die Landesgeologen haben die Hangrutschung im Blick, informiert das Land Salzburg Dienstagmittag in einer Aussendung.

Geologen nach Hangrutschung im Einsatz

Für Siedlungen sowie Bürgerinnen und Bürger bestehe wegen des Hangrutsches in St. Gilgen aus derzeitiger Sicht und laut Landesgeologen allerdings keine Gefahr. Dennoch werde die Lage akribisch vom Landesgeologen Rainer Braunstingl und seinem Team, aber auch der dort betroffenen Agrargemeinschaft und den Bundesforsten beobachtet. „Die Bewegung hat sich schon deutlich verlangsamt und es setzt sich allmählich alles. Es sind rund eine Million Kubikmeter und umgerechnet zwei Millionen Tonnen Schottermaterial in Bewegung“, so Braunstingl.

Drohnen fliegen über St. Gilgen

Laut dem Landesgeologen war der Hang am Donnerstag noch mit 13 Metern pro Tag nach unten unterwegs, am Dienstag lag dieser Wert schon unter einem Meter. „Die dort betroffene Agrargemeinschaft und die Bundesforste kontrollieren mehrmals täglich vor Ort die Lage, markieren Spalten und Gräben und messen per Hand, wie schnell die Hangrutschung noch ist“, so Braunstingl. Auch eine Drohnenbefliegung findet täglich durch Grundbesitzer statt. So stehen hier den Experten auch Luftaufnahmen zur Lageeinschätzung zur Verfügung.

Keine Gefahr durch Murenabgang

Die Experten des Landes haben auch die Gefahr eines drohenden Murenabganges genau beurteilt. „Solch ein Ereignis zeichnet sich aktuell nicht ab. Und sollte doch eine Mure als weitere Folge ausgelöst werden, gibt es immer noch die große Sperre im unteren Bereich des Steingrabenbachs. Die ist ausgebaggert, also leer, und hat einen Grobrechen. Das würde im Ernstfall Schutz bieten“, beruhigt Braunstingl.

Kriechhang als „Problemkind“

Der betroffene Hang in St. Gilgen ist ein bekanntes „Problemkind“. „Geologisch gesehen ist das ein typischer Kriechhang. Hier liegt sehr viel Schotter auf einer Felsplatte. Da kommt schnell mal etwas in Bewegung. Vor zwanzig Jahren hat es hier zum letzten Mal einen größeren Rutsch gegeben“, so Rainer Braunstingl. Er betont noch einmal: „Das Betreten der Rutschung ist lebensgefährlich und auch die Bereiche rundum sind zu meiden.“

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(Quelle: salzburg24)

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