„Wir mögen unsere Besucher sehr gerne, in einem Punkt unterscheiden wir uns aber: Wir hätten sehr gerne, dass sie ihr Klumpert wieder mitnehmen“, sagt Manuel Reifenauer vom Organisationsteam des Electric Love Festivals im Gespräch mit SALZBURG24 ganz direkt.
Reifenauer: "Gesellschaftliches Problem"
Reifenauer: „Dass Müll liegen gelassen wird und Zelte stehen bleiben, ist kein Problem, das nur Electric Love hat. Das ist ein gesellschaftliches Problem.“ Man wolle aber alles dafür tun, das zu ändern. So werde ein Teil der übrig gebliebenen Zelte heuer gespendet, ebenso wie übrig gebliebene Lebensmittel.
Genaue Zahlen zu den Tonnen an Müll, die jedes Jahr während des Festivals anfallen, will er nicht nennen, das sei „gefährliches Halbwissen“. Auch die Kosten der Müllentsorgung seien schwer zu beurteilen. Die „Krone“ spricht am Dienstag in der Printausgabe von etwa 200 Tonnen Abfall, die im Schnitt beim ELF18 angefallen sein sollen. 90 Prozent davon würden auf den Campingplatz entfallen.
Special Experience und Rabatte
Die Veranstalter versuchen durch Rabatte und Verlosungen Herr über die Müllmassen zu werden. Wer am Kerngelände Dosen, Flaschen oder Becher zurückbringt, bekommt das nächste Getränk 20 Cent billiger. Außerdem: Wer die meisten Behältnisse zurückbringt, gewinnt eine Special Experience, zum Beispiel ein Meet&Greet. Bekanntgegeben wird das täglich über die ELF-App.
Ein ähnliches System gibt es am Campingplatz. Für 15 retournierte Dosen gibt es ein gratis Getränk und wieder die Chance auf eine Special Experience. Das Müllpfand von zehn Euro bekommt man gegen die Abgabe eines vollen Müllsacks zurück.
ELF19: Karton statt Plastik
Plastik soll am Kerngelände bald Geschichte sein. Im Einkauf haben die Organisatoren von Ein- auf Mehrweg umgestellt, statt Kunststoff- gibt es Kartonbecher und Strohhalme sind am gesamten Gelände verboten. Teller und Besteck sind aus Karton oder Holzfaser.
Anstatt mit Mopeds werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit E-Scootern über das Gelände sausen, 61 Prozent der Toiletten am Festival kommen ohne Chemie aus und werden mit Wasser gespült.
Für all jene, die weniger Lärm und Müll wollen, gibt es heuer erstmals Green Camping. Die Regeln sind simpel: Längere Nachtruhe, mehr Rücksichtnahme, der Müll kommt immer in den Mistkübel und es wird nichts zurückgelassen.
Tipps für Nachhaltigkeit am Festival
- Anreise: Nehmt Bus und Bahn, bildet Fahrgemeinschaften oder nutzt die Shuttleservices. Je weniger Autos, desto weniger Verkehr – spart nicht nur CO2, sondern auch Zeit und Nerven.
- Mehrweg statt Einweg: Packt wiederverwendbares Geschirr und Becher ein, Möglichkeiten zum Abwaschen gibt es am Campinggelände.
- Kosmetik: Eine Seife für alles spart Platz und Plastik. Reisegrößen sind zwar praktisch, verursachen aber auch Müll. Zum Schutz der Natur sollten Hygieneprodukte nur an den dafür vorgesehenen Dusch- bzw. WC-Anlagen verwendet werden.
- Zigarettenstummel im Taschenaschenbecher sammeln, Filter enthalten giftige Stoffe und zerfallen langsam zu Mikroplastik.
- Glitzer besteht oft schon daraus, Konfetti kann zu Mikroplastik werden. Alternativ gibt es beides bereits in der biologisch abbaubaren bzw. wasserlöslichen Variante.
Kurz gesagt: „Keinen Müll mitbringen und alles, was man mitbringt, wieder mitnehmen“, fasst Manuel Reifenauer zusammen.
Alle Infos zum Electric Love Festival auf SALZBURG24 findet ihr auf unserer Themenseite.
(Quelle: salzburg24)