Bei Toby Romeo geht es seit einigen Jahren steil bergauf. Schon im Jugendalter sammelte der Tennengauer Erfahrung bei DJ-Contests, im zarten Alter von 13 Jahren stand er bereits beim Donauinselfest auf der Bühne. Es folgten zahlreiche weitere Auftritte, seit einigen Jahren ist er etwa beim Electric Love Festival nicht mehr wegzudenken. Seine wohl prägendste Show absolvierte Toby Romeo im Jahr 2019 als Warm-Up-Act für den deutschen Künstler Felix Jaehn, über den der Salzburger letztlich bei dem Major-Label Universal unterkam.
Seitdem spielt der Musiker Show auf der ganzen Welt und arbeitet bei Kollaborationen mit namhaften Kollegen zusammen. Und dennoch wirkt der 23-jährige Gollinger unglaublich bodenständig. Wie ihm das gelingt, was sein bislang außergewöhnlichster Auftritt war und warum er sich bereits Gedanken für seine Zeit nach der Musik macht, hat uns Toby Romeo unter anderem im Sonntagstalk erzählt:
Sonntagstalk mit Toby Romeo: Ein Auszug zum Nachlesen
SALZBURG24: Lieber Tobi, du bist auf der ganzen Welt unterwegs und spielst jede Menge Shows. In wenigen Tagen steht dann aber ein Heimspiel an, und zwar beim Electric Love Festival (ELF). Ich kann mir gut vorstellen, dass das ELF für dich einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt – was genau bedeutet das Festival für dich?
Toby Romeo: Das Festival ist definitiv das Highlight des Jahres und wird es wohl auch immer bleiben, ganz egal, was da noch für Festivals dazukommen mögen. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, weil du halt weißt, dass alle deine Freunde in der Crowd sind, deine ganze Family da ist.
Letztes Jahr war sogar meine Oma mit dabei, die ist 84 Jahre alt und hat sich das Electric Love Festival angeschaut. Es ist ein besonderes Ereignis, auf das man am stolzesten ist und ich glaube, das wird sich nie ändern.
Du hast ja aber natürlich einen langen Werdegang hinter dir und bist nicht einfach von heute auf morgen am ELF aufgetreten, zuvor hast du an mehreren DJ-Contests teilgenommen. Wie wichtig waren diese Bewerbe für deinen doch sehr steilen Einstieg ins DJ-Business?
Die waren tatsächlich essentiell. Mein allererster Contest damals war „Rock The Island“, der war vom Donauinselfest aus. Da habe ich mich qualifiziert für eine Show am Donauinselfest, das war quasi mein erster Auftritt. Das glaubt mir oftmals keiner, aber ich mache das jetzt auch schon zehn Jahre lang. Dann habe ich an weiteren Contests teilgenommen, unter anderem am Electric Love im Jahr 2016.
Und ja, es war ausschlaggebend für meine Karriere, weil so hast du einfach in kurzer Zeit ein Netzwerk aufbauen können, Veranstalter kennenlernen können, die Möglichkeit gehabt, dass du dich beweist auf der Stage. Es war also wirklich essentiell, um den Ball ins Rollen zu kriegen.
International für Aufsehen gesorgt hat aber deine Zusammenarbeit mit Felix Jaehn. Wie blickst du auf diese Zeit zurück und wie wichtig ist ein, sagen wir unter Anführungszeichen, Türöffner wie Felix Jaehn?
Ich blicke sehr, sehr positiv auf die Zeit zurück. Die Geschichte kennen sicher einige Leute noch nicht, deswegen hole ich da gerne jetzt mal ein bisschen weiter raus: Das war im Jahr 2019 in Südtirol. Ich war als Warm-Up-Act gebucht, Felix Jaehn war der Headliner. Und jeder, der sich so mit elektronischer Musik und Festivals befasst, weiß, dass so ein Abend eigentlich eine klare Dramaturgie vom Energie-Level her braucht. Die Warm-Up-Acts spielen natürlich ein bisschen softer und der Headliner knallt dann drauf und hat quasi die Möglichkeit zu glänzen.
Und ich hab‘ halt meinen Job des Warm-up-Acts damals noch nicht so richtig ernst genommen und hab gedacht, ich bin der Headliner und hab dementsprechend energetisch gespielt, was nicht so gut angekommen ist. Nach 20 Minuten hat mich Felix Jaehn von der Bühne geworfen.
Beim Rausgehen habe ich ihn getroffen und die Möglichkeit genutzt, mit ihm in Kontakt zu treten. Er hat sich entschuldigt und mir das nochmal erklärt, was der Job eines Warm-Up-Acts ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm nicht böse bin, wenn er mir 20 Minuten seiner Zeit schenkt, wenn ich ihm ein paar Demos vorspielen kann. Und dann habe ich schon seine Nummer gehabt.
Wir sind in Kontakt geblieben und haben uns Songs hin und her geschickt. Schlussendlich habe ich die Ehre gehabt, an einigen seiner Produktionen als Co-Produzent mitzuwirken und er ist bei mir so ein bisschen in die Mentorenrolle geschlüpft.
Bei all diesen mitunter wohl doch sehr hektischen Jetset-Life, das du führst, wie gelingt es dir, wieder runterzukommen und diesen bodenständigen Charakter zu wahren?
Ich glaube, die Antwort ist Golling. Sobald ich daheim die Tür aufsperre, weiß ich, ich bin in meiner Safe-Zone, da geht's mir gut. Ich wohne nach wie vor bei meinen Eltern daheim, habe mein eigenes Stockwerk, aber das ist schon irgendwie cool, nach Hause zu kommen. Das passiert ohnehin nicht zu oft aktuell, aber wenn ich daheim bin, dann genieße ich das sehr. Golling ist für mich so ein Ort der Balance.
Du warst bereits an vielen erfolgreichen Kollaborationen beteiligt und hast bereits jede Menge Preise und Auszeichnungen abgestaubt. Gibt es etwas, das du noch unbedingt erreichen willst?
Da gibt es noch einige Sachen, die Liste ist lang. Ich glaube, das klischeehafteste DJ-Ziel ist natürlich, einmal am Tomorrowland zu spielen. Das wäre noch definitiv ein Ziel und man sollte seine Ziele ja immer hochstecken. Ich meine, so ein Grammy wäre schon cool, also – „Fingers crossed“.
Aber ja, das größte Ziel von allem ist einfach, das so lange wie möglich machen dürfen. Man weiß ja nie, wie lange so eine Karriere dauert.
Und wenn es dann einmal nicht mehr so läuft, dann würdest du dich vielleicht um den Nachwuchs kümmern?
Genau. Also ich glaube, die Musik ist mein Lebenswegbegleiter.
(Quelle: salzburg24)