"Das Steinbeil ist wohl in die Zeit Ende Jungsteinzeit/Anfang Bronzezeit zu datieren. Aus dieser Epoche existieren kaum große Bergkristallartefakte, ein Beil ist sonst überhaupt nicht bekannt", erklärte Bachnetzer. Die Beilklinge ist derzeit in der Ausstellung "Bergauf Bergab - 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen" im Vorarlberg Museum in Bregenz zu sehen.
Jägerlager aus dem 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr.
Bereits 2014 seien auf beiden Seiten des Pfitscherjochs mehrere Grabungs- und Prospektionskampagnen der Archäologen der Universität Innsbruck durchgeführt worden. Zu den ältesten Fundstätten würden drei mittelsteinzeitliche Jägerlager aus dem 8. bis 6. Jahrtausend v. Chr. zählen. Dort habe man neben den Überresten von Feuerstellen auch Bergkristall- und Feuersteingeräte gefunden.
Pfitscherjoch ein vielbenutzter Alpenübergang
Aber auch aus den nachfolgenden Epochen gebe es Funde, die beweisen, dass das Pfitscherjoch Jahrtausende lang ein viel benutzter Alpenübergang war. So sei den Forschern beispielsweise der Nachweis gelungen, dass auf der Nordtiroler Seite des Jochs im 7. Jahrhundert n.Chr. in großem Maßstab Lavez - oder besser bekannt als Speckstein - abgebaut und bearbeitet wurde.
14 Abbaustellen identifiziert
14 Abbaustellen und eine verfallene Hütte, in der Lavez-Gefäße gefertigt wurden, konnten identifiziert werden. Dass der Stein auch gleich an Ort und Stelle bearbeitet wurde, würden entsprechende Abfallprodukte und Gefäßfragmente beweisen. Auch diese Abbaustellen seien eine für Österreich einzigartige Entdeckung, meinte Bachnetzer.
Pfitscherjoch ist dritt-niedrigster Übergang von Nord- nach Südtirol
Das Pfitscherjoch ist mit 2.246 Metern Höhe der dritt-niedrigste Übergang von Nord- nach Südtirol und führt vom hinteren Zillertal nach Sterzing. Seit 2012 ist das Pfitscherjoch ein Forschungsgebiet der Archäologen der Universität Innsbruck. Dabei gelang der Nachweis, dass das Joch seit etwa 9.000 Jahren von Menschen begangen wird.
(APA)
(Quelle: salzburg24)