Hubert von Goisern unterstützt Hofers Konkurrenten Alexander Van der Bellen und hatte bereits nach dessen (vom Verfassungsgericht schließlich aufgehobenen) Wahlsieg am 22. Mai von einem "wunderbaren Tag für Österreich" gesprochen.
Nun bekräftigt der Musiker seine Ablehnung Hofers: "Ich stehe für eine offene, tolerante und solidarische Gesellschaft, für den Abbau der Ängste vor dem Fremden und Neuen und nicht für das Schüren derselben." Das reaktionäre Denken und die aufwieglerische Sprache der "blauen Wortführer" lehne er ab.
Salzburg24
Kein Auftritt der John Otti Band mehr
Aus dem Management Hubert von Goiserns hieß es, die John Otti Band habe im Wahlkampf das Lied "Brenna tuat's guat" gespielt. Untersagen könne der Musiker die Verwendung seiner Songs aber nicht. Die John Otti Band will dem Wunsch Hubert von Goiserns nachkommen und bei künftigen FP-Veranstaltungen auf "Brenna tuat's guat" verzichten. "Ich habe kein Problem damit", sagte Bandleader Johannes "John" Otti auf APA-Anfrage. Otti zeigte für das Anliegen Verständnis, zumal der Brief höflich gehalten sei: "Es ist sein Titel und er hat das (Schreiben an die Band, Anm.) nicht bösartig geschrieben."
John Otti Band mit Anfeindungen konfrontiert
Grundsätzlich beklagt Otti allerdings, dass die für ihre Wahlkampfauftritte mit der FPÖ bekannte Band Anfeindungen ausgesetzt sei und von manchen früheren Kunden nicht mehr gebucht werde. "Wir haben wahrscheinlich wirtschaftlich sehr viel verloren", so der Bandleader. Er überlege zwar, künftig auch mehr "künstlerisch unterwegs zu sein" und mehr eigene Songs zu schreiben, aber: "Wir stehen nach wie vor zu dem was wir machen."
Goiserns offener Brief im Wortlaut
Sehr geehrter Herr Otti, sehr geehrtes Wahlkampfteam von Norbert Hofer,
immer wieder werde ich in letzter Zeit darauf angesprochen, warum meine Lieder – zum Beispiel dargeboten von der John Otti Band - bei Wahlkampfveranstaltungen von Norbert Hofer zu hören sind, obwohl ich bekennender Van der Bellen – Unterstützer bin. Auch die Medien haben sich schon mit diesem Thema befasst, was Unmut bei mir auslöst. Schließlich habe ich mich schon in der Vergangenheit immer sehr deutlich und öffentlich gegen die vereinfachende, reaktionäre Denke der blauen Wortführer und deren aufwieglerische Sprache gestellt.
Da ich die unbelehrbare Art und die fremdenfeindlichen Ansichten Hoferscher Politik nicht teile, bitte ich Sie und alle anderen Hofer-Wahlkämpfer, von einer weiteren Verwendung meiner Musik Abstand zu nehmen.
Ich stehe für eine offene, tolerante und solidarische Gesellschaft, für den Abbau der Ängste vor dem Fremden und Neuen und nicht für das Schüren derselben.
Ich stehe dafür, den Veränderungen ins Auge zu schauen und nach vorne zu blicken, nicht für den Versuch, die Zeit aufzuhalten oder gar zurück zu drehen. Darum geht es in meiner Musik und meinen Texten, und diese Gedanken finde ich bei Herrn Hofer nicht wieder.
(APA/SALZBURG24)
(Quelle: salzburg24)