"Diese Rasse zählt zu den extremsten Qualzuchtauswüchsen, die man sich vorstellen kann", kritisiert Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler in einer Aussendung. "'Rosi' bekommt kaum Luft."
Von "süß und lustig" zum "Monster"
"Rosi" sei als Welpe angeschafft worden, weil sie laut den Haltern so "süß und lustig" aussah. Ein Jahr später sei sie nur noch das "Monster" gewesen und musste weg, schildert Stadler.
Hündin hat große Gesundheitsprobleme
Ihre extrem zurückgezüchtete Schnauze lasse kaum Platz für die Atmungsorgane, sie schnaufe ständig und schnarche sehr stark. Die Nase sei viel zu kurz, die Nasenlöcher verengt, und die Nasenhöhle praktisch verschlossen. Bei höheren Temperaturen führt das zu starker Atemnot, warnt die Tierschutzorganisation.
Englische Bulldogge verwahrlost
Zusätzlich wird die englische Bulldogge mit sehr faltiger Haut gezüchtet. Zwischen den dicken Falten habe sich die Haut schmerzhaft entzündet und stinke. "Rosi" leide unter vielen kahlen Stellen und starkem Juckreiz. Zudem sei sie bei Ankunft verwahrlost und stark unterernährt gewesen.
"Rosi" braucht Operationen
"Wir haben sofort mit Untersuchungen und Behandlungen der Haut begonnen und diese befindet sich bereits auf dem Weg der Besserung", so Stadler. "Aber unser Tierarzt sagt, dass er die riesige Falte über Rosis Nase, das Gaumensegel und die Mandeln operieren muss, wenn sie wieder halbwegs normal atmen können soll." Stadler nehme die Hündin sogar jeden Abend mit heim, um ihr Liebe und Geborgenheit zu geben.
Die Pfotenhilfe sucht jetzt nach Spendern, die die Operationen in der Höhe von rund 1.500 Euro finanzieren oder zumindest einen Beitrag leisten können. Auch eine Kastration sei nötig.
Pfotenhilfe fordert Qualzuchtverbot
Von Tierschutzminister Wolfgang Mückstein (Grüne) fordert die Pfotenhilfe, ein striktes Qualzuchtverbot zu verhängen. "Die derzeitigen Regelungen sind so lasch, dass die Züchter darüber lachen. Hier darf keinesfalls mehr auf Züchter-Lobbyisten sondern nur noch auf Experten gehört werden. Denn es geht hier um Tierquälerei aus Profitgründen." Auch bei Katzenrassen wie etwa "Perser", von denen der Tierschutzhof auch gerade drei beherbergt, sowie bei landwirtschaftlichen Tieren seien Verbote seit dem Inkrafttreten des Bundestierschutzgesetzes im Jahr 2005 überfällig.
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(Quelle: salzburg24)