Rettung nach Firmenpleite

KTM geht mit Finanzspritze wieder an den Start

Veröffentlicht: 26. Februar 2025 13:24 Uhr
KTM bekommt eine dringend benötigte Finanzspritze: Der indische Großaktionär Bajaj hat am Mittwoch 50 Millionen Euro überwiesen, um das Unternehmen vorerst am Leben zu halten. Doch das reicht nur bis Ende März – weitere 100 Millionen werden im April und Mai benötigt. Die Suche nach einem Investor läuft auf Hochtouren.

Heute, Mittwoch, erwartet der insolvente Motorradhersteller KTM eine 50-Mio.-Euro-Geldspritze seines indischen Miteigentümers Bajaj auf seinem Konto. Damit sieht man sich in der Lage, das Wiederhochfahren der Produktion vorzubereiten und bis zum Abschluss des laufenden Investorenprozesses durchzuhalten. Wer als Investor an Bord kommen könnte, ist völlig unklar, auch ob es ein strategischer oder ein Finanzinvestor sein wird.

Sowohl KTM als auch Sanierungsverwalter Peter Vogl war bisher unter Hinweis auf vertrauliche Verhandlungen kein Name zu entlocken. Kolportiert werden u.a. BMW, aber auch Stephan Zöchling, Miteigentümer des Auspuffherstellers Remus und neuer Aufsichtsratschef der KTM-Mutter Pierer Mobility. Nur so viel: Es gebe "großes Interesse" und alle Interessenten, die noch im von der Citibank geführten Prozess verblieben seien, hätten Interesse am Erhalt des Standorts, versicherte KTM-CEO Gottfried Neumeister.

Fremdkapital zu Beginn nötig

Dennoch: Wer immer zum Zug komt, wird noch kartellrechtliche Genehmigungen abwarten müssen. "Es wird also in jedem Fall so strukturiert sein müssen, dass zuerst Fremdkapital bereitgestellt wird, bis die Freigabe da ist, dass man auch wirklich als Shareholder in das Unternehmen einsteigen kann", skizzierte Neumeister den Ablauf. Denn die 50 Mio. Euro von Bajaj können KTM zwar bis Ende März über Wasser halten, dann sind aber weitere 100 Mio. Euro nötig, um die Fortführung für April und Mai sicherzustellen und rund 600 Mio. Euro, um die 30-prozentige Barquote wie vorgesehen bis 23. Mai an die Gläubiger auszubezahlen.

Die geplante Vollauslastung der vier Produktionslinien im Einschichtbetrieb will man innerhalb von drei Monaten erreichen. Bei KTM in Mattighofen wurde der erste Schritt zur Rettung Dienstagabend mit Lichtinstallationen gefeiert, die gleichzeitig der Auftakt einer neuen Kampagne ("Orange Blood") waren. Auf einem Online-Portal sollen sich Besitzer und Fahrer von KTM-Maschinen weltweit vernetzen können.

Indischer Partner ist Weltmarktführer bei Dreirädern

Die indische Bajaj Auto ist einer der weltgrößten Motorradproduzenten und hält knapp 50 Prozent an KTM. Nach Eigenangaben es ist Indens Nummer 1 Motorradexporteur und hat über 18 Millionen Bikes in mehr als 70 Länder verkauft. Bei Dreirädern sei man Weltmarktführer.

Der Mutterkonzern Bajaj Group behauptet von sich mit einem Börsenwert von 167 Mrd. Dollar der drittgrößte Konzern des bevölkerungsreichsten Landes des Planeten zu sein. Gegründet wurde das Unternehmen von Jamnalal Bajaj, die Kooperation mit den Oberösterreichern begann 2007 mit einer Beteiligung von 14,5 Prozent.

(Quelle: apa)

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