Insolventer Motorradbauer

KTM will Produktion in Mattighofen wieder hochfahren

Veröffentlicht: 18. Februar 2025 15:57 Uhr
Die insolvente KTM AG plant die Wiederaufnahme der Produktion im Werk Mattighofen für Mitte März. Die notwendige Liquidität in Höhe von 150 Mio. Euro soll von den Eigentümern bereitgestellt werden – sofern der Sanierungsplan genehmigt wird.

Die insolvente KTM AG bereitet sich auf die Wiederaufnahme der Produktion im Werk in Mattighofen in Oberösterreich Mitte März vor. Die nötigen 150 Mio. Euro sollen aus der Eigentümersphäre kommen. Man arbeite daran, die erforderliche Liquidität aufzustellen, hieß es in einer Presseaussendung am Dienstag. Voraussetzung ist allerdings, dass der Sanierungsplan bei der Tagsatzung am 25. Februar im Landesgericht Ried angenommen wird. Dieser sieht eine Barquote von 30 Prozent vor.

Sanierungsplan über KTM AG noch nicht angenommen

Das Geld aus der Quote soll bis Ende Mai ausbezahlt werden. Würde der Sanierungsplan aber abgelehnt, wäre ein Konkurs und vermutlich die Zerschlagung die Folge, erklärte Karl-Heinz Götze vom KSV1870 der APA. Dann dürfte auch kein Geld in das Hochfahren der Produktion fließen. Sanierungsverwalter Peter Vogl prognostiziert für diesen Fall eine Zerschlagungsquote von lediglich 14,9 Prozent.

Bereits gerettet wurde die infolge der KTM-Insolvenz in Konkurs gegangene Vöcklabrucker Metallgießerei (VMG). Das Welser Familienunternehmen Mettec Guss übernimmt die Firma, berichteten oberösterreichische Medien am Dienstag. Die bestehenden 34 Mitarbeitenden werden ebenfalls übernommen und zudem 20 frühere zurückgeholt. Vor der Insolvenz hatte die VMG 134 Beschäftigte.

Vor den Sanierungsplantagsatzungen der KTM AG und ihrer ebenfalls zahlungsunfähigen Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH kommende Woche steht am Donnerstag noch ein essenzieller Termin für die KTM-Mutter Pierer Industrie an, die sich in einem Europäischen Sanierungsverfahren befindet: Im Landesgericht Wels stimmen deren Gläubiger über den Sanierungsplan im Rahmen dieses erstmals in Österreich abgewickelten Vor-Insolvenzverfahrens ab. Dabei geht es im Wesentlichen um die Verlängerung von fälligen Anleihen und Schuldscheindarlehen.

Flachgauer Personaldienstleister in Pleite gerutscht

Eine weitere Insolvenz im Umkreis der KTM-Pleite betrifft den Personalbereitsteller Convey X aus Steindorf im Salzburger Straßwalchen, der ausschließlich für die Ausstellungslocation KTM-Motohall tätig ist. Als Insolvenzursache wird allerdings eine vom früheren Management geschaffene unrentable Kostenstruktur angeführt und kein Zusammenhang mit der Lage von KTM. Betroffen sind 15 Beschäftigte und 20 Gläubiger, die Passiva liegen bei gut 400.000 Euro.

(Quelle: apa)

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