Laut einer ÖAMTC-Erhebung achtet mehr als die Hälfte der Schüler (54 Prozent) zwischen zehn und 18 Jahren wenig oder überhaupt nicht bewusst darauf, für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar zu sein. "Die Unfallgefahr ist bei schlechten Sichtverhältnissen deutlich erhöht. Jugendliche scheinen sich der Risiken jedoch nicht genügend bewusst zu sein", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Der Club hat dazu österreichweit 444 Jugendliche persönlich befragt.
Gefährlich: Dunkles Gewand ohne Reflektoren
Erschwerend kommt hinzu, dass nahezu alle Jugendlichen (90 Prozent) bei der Kleiderwahl häufig zu dunklen Farben wie schwarz oder braun greifen. "Als Fußgänger mit dunkler Kleidung ist man für einen Lenker bei Dämmerung oder Dunkelheit erst aus geringer Distanz sichtbar. Dann kann es für Brems- und Ausweichmanöver schon zu spät sein", warnt die Expertin. "Ein enormes Sicherheitsplus für rasche und bessere Sichtbarkeit sind Reflektoren. Damit kann man bis zu fünfmal früher gesehen werden." Doch laut Erhebung verzichtet knapp die Hälfte der Jugendlichen auf reflektierende Kleidung oder Accessoires. Bei mehr als zwei Drittel der Befragten fehlt dafür die Akzeptanz – abgelehnt werden sie mehrheitlich aus modischen oder gruppensozialen Gründen.
Besorgniserregende Unfallstatistik
Die Unfallstatistik stützt die besorgniserregenden Ergebnisse: Im Jahr 2016 verunglückten in Österreich insgesamt 7.264 Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr. Davon waren 1.338 (rund 18 Prozent) als ungeschützte Verkehrsteilnehmer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs (Quelle: Statistik Austria). Knapp ein Viertel dieser jugendlichen Fußgänger und Radfahrer verunfallte bei Dämmerung, Dunkelheit oder künstlicher Beleuchtung – mehrheitlich im Ortsgebiet. "Durch die Straßenbeleuchtung herrscht meist eine trügerische Sicherheit. Doch nicht jeder Bereich kann durch Straßenlaternen ausgeleuchtet werden", sagt ÖAMTC-Expertin Seidenberger.
(Quelle: salzburg24)