Sarg aus Eis

Pasterze mit Trauerzeremonie zu Grabe getragen

In einer Trauerzeremonie ist am Dienstag eine österreichische Ikone zu Grabe getragen worden: Die Pasterze
Veröffentlicht: 06. September 2023 08:32 Uhr
Die Pasterze, Österreichs größter Gletscher, ist am Dienstag in einer Trauerzeremonie zu Grabe getragen worden. Ein Sarg aus Eis sollte bei der Aktion auf die Auswirkungen der Klimaerwärmung aufmerksam gemacht werden.
SALZBURG24 (mem)

In einer Trauerzeremonie mit kirchlichen Würden ist am Dienstag eine österreichische Ikone zu Grabe getragen worden. Die Pasterze, der noch größte Gletscher Österreichs, wurde von Bischofsvikar Engelbert Guggenberger und der evangelischen Pfarrerin Margit Leuthold "beerdigt". Die von der Organisation Protect Our Winters (POW) initiierte Aktion will auf den dramatischen Gletscherschwund und damit auch auf die Auswirkungen der Klimaerwärmung aufmerksam machen.

Er ortet eine Blockadehaltung der Österreichischen Wirtschaftskammer als Ursache für das schleppende Voranschreiten der Klimaschutzpolitik. "Wir haben die Lösungen, wir haben die Technologien, wir haben das Geld, wir müssen es nur machen, und da braucht es einfach auch Rahmenbedingungen vonseiten der Politik, um auch einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Es liegt mit Sicherheit nicht am Willen der Bevölkerung oder am Willen der Unternehmen, sondern an der Blockadehaltung der WKO", ist sich Nachtschatt sicher.

Politik spärlich vertreten

Der Verein hatte Vertreter aus allen Lagern zu dem Begräbnis eingeladen. Die Nationalratsabgeordneten Lukas Hammer (Grüne) und Carina Reiter (ÖVP) waren bereits am Vortag bei einer Begehung der Gletscherzunge dabei. Bei der Trauerzeremonie selbst waren Hammer und die Kärntner Umweltreferentin Sara Schaar (SPÖ) anwesend. Alle anderen Parteien sagten demnach kurzfristig ab.

Der Verein Protect Our Winters macht sich seit 2015 in Österreich für überparteilichen Klimaschutz stark. Mit dieser Aktion soll der Antrag von 2019 in Erinnerung gerufen werden, als der Nationalrat den Klimanotstand ausgerufen hatte und der Eindämmung der Klimakrise höchste Priorität zugeordnet worden sei.

Laut dem Gletscherbericht des Alpenvereines habe es noch nie in der bis 1891 zurückreichenden Geschichte seines Gletschermessdienstes einen größeren Gletscherschwund gegeben als im vergangenen Jahr. Die Pasterze habe im Vorjahr allein im Bereich der Gletscherzunge ein Volumen von 14,7 Mio. Kubikmeter Eis verloren. Diese Menge würde einem Eiswürfel mit einer Kantenlänge von 245 Metern entsprechen.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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