Klimawandel

Hallstätter Gletscher wohl in fünf Jahren Geschichte

Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Veröffentlicht: 20. August 2025 14:02 Uhr
Am Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv im angrenzenden Oberösterreich wird für heuer der größte Masseschwund seit Messbeginn erwartet. Der Ausblick fällt schlecht aus – bis 2030 dürfte der Gletscher Geschichte sein.

Nur mehr zwei statt drei Quadratkilometer Fläche, 40 Meter weniger Mächtigkeit durch einen jährlichen Eisdickeverlust, der mittlerweile zwischen zwei und fünf Meter im unteren Bereich beträgt, im oberen etwas weniger: Die Bilanz des Messprogramms für den Hallstätter Gletscher auf knapp 2.600 Metern Höhe ist mehr als schlecht: 2030 wird er in der Form Geschichte sein - als Folge des ungebremsten Klimawandels, sagt der Leiter des Messprogramms Klaus Reingruber.

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Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
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Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.
Bedingt durch den ungebremsten Klimawandel dürfte der Hallstätter Gletscher im Dachsteinmassiv bis zum Jahr 2030 Geschichte sein.

Es ist schon fast zur Tradition geworden, dass jedes Jahr Oberösterreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) und Reingruber mit Medienvertretern auf den größten Gletscher des Dachsteinmassivs fahren. Heuer meinte der Landesrat, dass es diese Exkursion wohl nur mehr fünf Jahre geben werde. Denn 2030 werde, wenn man etwa vom Gosau See oder von Bad Aussee nach oben Richtung Dachstein blickt, kein "weiß herunterleuchtender Gletscher" mehr zu sehen sein, sagt Reingruber. Der untere Teil sei "sehr, sehr dünn", die Zungen schmelzen weg, bleiben werde nur das Toteis, das mit dem aktiven Gletscher nicht mehr verbunden ist.

Gletscherschwund mit Auswirkungen auf Schmelzwasser

Das habe auch Auswirkungen auf den Abfluss des Schmelzwassers. Wenn unter dem Schnee nur mehr Schotter ist, dann rinnt das Wasser im Frühjahr viel schneller ab. Das heißt "die Zeitpunkte der verstärkten Abschmelzungen werden sich verlagern". Nachdem im Salzkammergut die Niederschläge hoch seien, sieht Reingruber darin "momentan Gott sei Dank" keine Wasserknappheit für die Region.

Schwindender Gletscher legt alte Liftstütze frei

Aber: "Selbst in den optimistischten Szenarien können wir den Gletscher nicht mehr in seiner heutigen Form retten", schlägt Kaineder Alarm. Das gelte für alle Dachsteingletscher, nicht nur den größten. Wenig Schneefall im warmen Winter und Frühjahr, ein heißer Juni, ein verregneter Juli bis hinauf auf 3.000 Höhenmeter haben den Gletscher blank werden lassen. "Früher, wenn es im Juli geregnet hat, war immer klar, am Dachstein schneit's", sagt der Planai-Bahnen-Geschäftsführer Georg Bliem. Er erinnert sich noch, wie er mit den Skiern vom Rosmarie-Stollen abgefahren ist. Dabei zeigt er heute auf eine Felsformation mit schroffem Gestein. Der schwindende Gletscher hat vor kurzem Teile einer alten Liftstütze freigelegt. Ein Überrest aus jener Zeit, als auch im Sommer noch auf dem Dachstein Ski gefahren wurde. Vor zwei Jahren wurden die Schlepplifte am Dachstein endgültig abmontiert.

Negativrekord im Dachsteinmassiv erwartet

"Seit der Jahrtausendwende schmilzt der Gletscher verstärkt", für heuer kündige sich eine Negativrekord an, prognostiziert Reingruber. Alle Dachsteingletscher stehen vor dem größten Masseschwund seit Beginn des oberösterreichischen Messprogramms im Jahr 2006. Innerhalb weniger Tage werden derzeit aus Steinspitzen, die durch das Eis schauen, Felsinseln. Das durch die Sonne erwärmte Gestein fördere die Eisschmelze weiter.

In den kommenden Wochen rechnet der Forschungsleiter mit einer weiteren drastischen Veränderung: Der Hallstätter Gletscher und der Schladminger Gletscher werden sich trennen, 3.500 Jahre waren sie verbunden. Nur ein rund sieben Meter schmales weißes Band hält sie derzeit noch zusammen, vergangenes Jahr hatte es noch 30 Meter Breite. Mit der Trennung werde auch das Erreichen der Seethalerhütte ein Problem, denn statt präpariertem Gletscherweg gibt es dann nur felsiges Gelände, der Weg zur Hütte werde so zum Klettersteig, meint Bliem.

"Sehen, wie atemberaubend schnell die Klimakrise voranschreitet"

"Wir sehen am Hallstätter Gletscher, wie atemberaubend schnell die Klimakrise voranschreitet. Klimarekord reiht sich an Klimarekord, die Ökosysteme geraten massiv unter Druck", so Kaineder. Man müsse den Klimawandel bremsen mit einer wirkungsvollen Klima- und Energiestrategie und einer Beschleunigung beim Ausbau erneuerbarer Energien.

(Quelle: apa)

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