Bei der Gläubigerversammlung am Dienstag informierte Mooseder über den Stand des Verkaufsprozesses. Dieser ist beinahe abgeschlossen: 45 von 58 Filialen hat er demnach veräußert. "Zehn davon werden nicht weitergeführt, weil die Käufer nur an der Ladeneinrichtung interessiert waren", so der Masseverwalter. Die anderen 35 wurden großteils von Resch&Frisch und Haubis übernommen, aber auch einige lokale Bäckereien und ehemalige Filialleiter sind zum Zug gekommen. Der Backbetrieb in der Linzer Estermannstraße ging an die Gesellschaft Sunrise, die laut Firmenbuch der Eigentümerfamilie von Haubis gehöre, heißt es in dem Artikel.
Ladeneinrichtung nach Bosnien verkaufen
Jene 13 Standorte, die Mooseder bisher nicht an den Mann gebracht hat, werden nun von einer professionellen Verwertungsfirma verkauft. Der Masseverwalter rechnet damit, dass die Ladeneinrichtung vor allem nach Bosnien geht, wo es einen Markt dafür gebe.
Die Verwertung des Vermögens sei damit weitgehend abgeschlossen, so Mooseder. "Nun geht es darum, Haftungsansprüche gegen den früheren Gesellschafter durchzusetzen, was langwierig werden könnte" - gemeint ist, dass es vom ehemaligen Ring-Eigentümer, der Trauner Ed. Haas, eine umstrittene Patronatserklärung gibt. Wenn es gelingt, diese Ansprüche durchzusetzen, könnte sich die Quote für die Gläubiger noch erhöhen. Die geprüften Forderungen betragen bisher sechs Mio. Euro, 9,5 Millionen könnten es werden.
Ring-Schulden belaufen sich auf 40 Mio. Euro
Die Traditionsbäckerei Ring war im Juni mitsamt der Firmengruppe Pan&Co pleitegegangen, in Linz und Salzburg wurden insgesamt acht Insolvenzanträge gestellt. Die Schulden belaufen sich auf 40 Mio. Euro. Es handelt sich um die bisher größte Insolvenz des heurigen Jahres in Österreich. Land Oberösterreich und AMS haben für die betroffenen Mitarbeiter eine Arbeitsstiftung eingerichtet.
(APA)
(Quelle: salzburg24)