Die radikalislamische Miliz Islamischer Staat (IS) hat sich nach Angaben einer ihr nahestehenden Nachrichtenagentur zu den Anschlägen in Brüssel am Dienstag bekannt, wie am Nachmittag bekannt wurde.
SALZBURG24 hat über die Anschläge im Brüssel im Liveticker berichtet.
IS bekennt sich zu Anschlägen
Die Terrormiliz kündigte daraufhin "schwarze Tage" als Vergeltung für die Aggression gegen den IS an. "Wir versprechen der Kreuzfahrerallianz gegen den Islamischen Staat, dass sie schwarze Tage erwarten im Gegenzug für ihre Aggression gegen den Islamischen Staat", wurde in einer Erklärung gedroht.
Dazu wurde am Nachmittag eine weitere Bombe am Flughafen gefunden. Sie wurde kontrolliert gesprengt. Dies teilte der Gouverneur der Provinz Flämisch-Brabant mit.
Bisher keine Verbindung zu Paris-Anschlägen
Auch ein Foto von Verdächtigen wurde veröffentlicht. Während zwei Männer bei den Explosionen ums Leben kamen, wurde ein Dritter gesehen, wie er vom Flughafen wegrannte. Nach ihm wird gefahndet.
IS-Flagge und Sprengstoff gefunden
Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel haben Fahnder eine Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), einen Sprengsatz und chemische Substanzen gefunden. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit.
Berichte, wonach es auch in der flämischen Stadt Antwerpen zu einer Schießerei gekommen sein soll, dementierte die belgische Polizei unterdessen. Es habe einen "Vorfall" mit einer Person gegeben und die Situation sei unter Kontrolle. Es seien keine Schüsse abgegeben worden.
Terror in Brüssel: Das ist passiert
Das belgische Krisenzentrum rief die Bürger nach den Anschlägen auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Bleiben Sie, wo Sie sind", erklärten die Behörden über den Kurznachrichtendienst Twitter. Bis auf Weiteres wurden alle öffentlichen Verkehrsmittel gestoppt sowie Bahnhöfe und Straßentunnel geschlossen. Auch das belgische Atomkraftwerk Tihange, 70 Kilometer von Aachen entfernt, wurde nach den Anschlägen in Brüssel evakuiert. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf den lokalen Polizeichef.
Zwei Explosionen am Flughafen Zaventem in Brüssel
Am Flughafen von Zaventem im Nordosten der Hauptstadt ereigneten sich gegen 08.00 Uhr zwei Explosionen. Dabei wurden nach Angaben der Feuerwehr elf Menschen getötet. Fensterscheiben wurden zerstört, aus dem Terminal stieg schwarzer Rauch auf.
Selbstmordattentäter sprengt sich in die Luft
"Es gab zwei Explosionen im Abflugbereich", sagte Staatsanwalt Frederic Van Leeuw. "Eine wurde wahrscheinlich durch einen Selbstmordattentäter verursacht." Die Rettungsarbeiten gestalteten sich schwierig. "Es gibt viele Trümmerteile", sagte Feuerwehrsprecher Pierre Meys. "Es kann deshalb noch weitere Opfer geben." Die Zufahrtswege wurden gesperrt, um den Weg für Rettungskräfte frei zu machen.
Weitere Explosion eine Stunde später in U-Bahnstation
Kurz nach 9.00 Uhr ereignete sich eine weitere Detonation in der U-Bahnstation Maelbeek, die unweit der wichtigsten Gebäuden der EU-Institutionen liegt. Feuerwehrsprecher Meys sprach von einer "sehr starken Explosion". Nach Angaben der Verkehrsbetriebe wurden in der U-Bahn-Station 15 Menschen getötet und 55 weitere verletzt. Die Explosion wurde in einer gerade eingefahrenen U-Bahn ausgelöst. Bilder vom Tatort zeigten einen völlig zerstörten Wagen. Auf der Straße vor der Station wurden auf dem Gehweg Verletzte behandelt.
Kontrollierte Sprengung nahe der U-Bahnstation Maelbeek
Später kam es laut Belga zu einer weiteren Explosion nahe der Rue de la Loi - das ist in der Nähe der U-Bahnstation Maelbeek. Bei der erneuten Explosion handelte es sich aber vermutlich um eine kontrollierte Sprengung durch Experten, wie der Rundfunk RTBF unter Berufung auf Polizeikreise berichtete.
Höchste Terrorwarnstufe in Belgien ausgerufen
Innenminister Jan Jambon setzte die Terrorwarnstufe von drei auf vier. Das ist die höchste Warnstufe in Belgien. Sie war zuletzt nach den Terroranschlägen von Paris mit 130 Toten im November ausgerufen worden. Wie die Nachrichtenagentur Belga meldete, verschärfte die belgische Regierung auch die Sicherheitsvorkehrungen an den Atomkraftwerken des Landes. "Polizei und Armee sind vor Ort."
Die EU-Kommission forderte ihre Beschäftigten auf, in den Gebäuden oder gleich zu Hause zu bleiben. Die verschiedenen EU-Institutionen arbeiteten zusammen, "um die Sicherheit der Mitarbeiter und Gebäude zu garantieren", schrieb die für das Personal zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Erst am vergangenen Freitag war der mutmaßliche Top-Terrorist Salah Abdeslam bei einem Großeinsatz der Polizei in der als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen worden. Er ist einer der Hauptverdächtigen der Anschläge in Paris. Abdeslam war bis zu seiner Festnahme einer der meistgesuchten Terrorverdächtigen Europas.
Experte: Anschlag als Reaktion auf Abdeslam-Festnahme
Der Terrorexperte Rolf Tophoven sieht die Anschläge in Brüssel als direkte Reaktion auf die Festnahme des mutmaßlichen Top-Terroristen Salah Abdeslam. Er gehe davon aus, dass das Umfeld Abdeslams zeigen wolle, dass es weiter handlungsfähig und nicht operativ geschwächt sei, sagte Tophoven am Dienstag.
Suche nach weiteren Attentätern in Brüssel
Nach den Terroranschlägen hat es in Brüssel mehrere Razzien gegeben. Ermittler seien auf der Suche nach Verdächtigen, die mit den Attentaten zu tun haben könnten, berichtete der öffentliche Sender RTBF mit Hinweis auf Justizquellen. Die Regierung hat indes vor einer noch immer bestehenden Gefahr durch Attentäter in der Hauptstadt Brüssel gewarnt. "Wir fürchten, dass Personen noch auf freiem Fuß sind", sagte Außenminister Didier Reynders am Dienstag dem Fernsehsender RTBF.
Medien zu Stillschweigen über Ermittlungen aufgerufen
"Manche Journalisten verbreiten Informationen über die laufende Ermittlung", kritisierte die belgische Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer Erklärung. Sie rufe daher "die Presse eindringlich auf, darauf zu verzichten, Informationen bezüglich der laufenden Justizermittlungen zu verbreiten, um den Ermittlungen nicht zu schaden".
(SALZBURG24/APA)
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(Quelle: salzburg24)

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