Grenznah

Verbund bestätigte bewusste Hochwasser-Flutung

Eferdinger Becken als Überflutungszone
Veröffentlicht: 29. Juni 2013 17:32 Uhr
Der Verbund bestätigt jetzt doch, dass die Flutung der Region oberhalb des Donaukraftwerkes Ottensheim in den Bezirken Eferding und Urfahr-Umgebung absichtlich erfolgte. Das sei so in der Wehrordnung vorgesehen, erklärte ein Verbund-Sprecher gegenüber dem ORF-Servicemagazin Heute Konkret. Das Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes widersprach dem jedoch.

Zuletzt hatte der Verbund die von Bürgermeistern und Anrainern in den betroffenen Gebieten geäußerte Kritik an einem absichtlichen Fluten noch als "Fehlinterpretation" der Wehrordnung zurückgewiesen. Der Leiter der Werksgruppe Obere Donau vom Verbund, Reinhard Kremslehner, sagte jetzt aber dem ORF: "In Ottensheim liegen wir in einer Beckenlandschaft". Dort wird so verfahren, dass "ein kontrolliertes Fluten des Hinterlandes eingeleitet wird - entsprechend der Wehrordnung", so Kremslehner.

Die Frage, ob es daher klar sei, dass es dadurch im Eferdinger Becken zu Hochwasser kommen werde, bejahte er. Er stimmte auch der Aussage zu, dass man Evakuierungsmaßnahmen einleiten hätte sollen. Doch dafür sei der Verbund nicht zuständig, die vorgeschriebene Alarmierung sei an das Land weitergeleitet worden.

Laut dem Krisen- und Katastrophenmanagement sind der behördlichen Einsatzleitung die nunmehr vom Verbund angesprochenen Informationen während der gesamten Dauer der Hochwasserkatastrophe allerdings nicht zur Verfügung gestanden. Es habe daher keine Möglichkeit bestanden, die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen oder zu evakuieren, teilte Michael Gugler von der Direktion für Inneres und Kommunales des Landes mit.

Landeshauptmann Pühringer reagierte verärgert auf die Wende in dem Fall. Er hätte sich "diese klaren Worte des Verbunds gleich zum Zeitpunkt der Katastrophe gewünscht, denn dann hätten sich die Menschen anders darauf einstellen können", sagte er zum ORF Oberösterreich. Es werde aber genau zu prüfen sein, ob Mitarbeiter des Landes diese Informationen bekommen hätten. Er könne sich nicht vorstellen, dass jemand bewusst Daten nicht weitergegeben hätte.

(Quelle: salzburg24)

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