Die Wissenschafter tauften den Fund "Der Mann vom Hauslabjoch", die Medien "Ötzi".
Ötzi erleidet schwere Verletzungen durch Bergung
Das Resultat dieser unsaften Bergung auf dem 3.120 Metern hohen Hauslabjoch: schwere Verletzungen an der linken Hüfte und am linken Bein hinab zum Unterschenkel. Nach der "Befreiung" wurde zudem bei der "Einsargung" der linke Oberarmknochen des Eismannes gebrochen.
Österreicher oder Italiener?
Am 23. September 1991 war die Leiche zur wissenschaftlichen Untersuchung nach Innsbruck gebracht worden. Jedoch am 2. Oktober hatten Vermessungstechniker eindeutig festgestellt, dass der Eismann exakt 92,56 Meter von der italienisch-österreichischen Grenze entfernt auf Südtiroler Hoheitsgebiet gelegen hatte. Offiziell im Tal gemeldet wurde der Leichenfund vom Wirt einer Berghütte in der Nähe des Fundortes. Weil die Carabinieri aber "keine Lust" zur Bergung hatten, wurde die Fundmeldung kurzerhand nach Nordtirol abgeschoben.
Ötzi zurück in Südtirol
Rund sechs Jahre nach Ötzis Fund kam es schließlich zu einer Abmachung über die Rückführung des Eismannes nach Südtirol. Im Jänner 1998 trat die Gletscherleiche ihren letzten Weg an. Von Innsbruck wurde sie in einem Kühlcontainer nach Bozen transportiert, wo der Mann aus dem Eis in einem neu eingerichteten Museum seine zweite letzte Ruhe fand.
Ötzi-Finder selbst in den Bergen verunglückt
Nicht nur der Fundort der Gletscherleiche löste jedoch Querelen aus. Das deutsche Ehepaar hatte ursprünglich 300 Millionen Lire (rund 155.000 Euro) Finderlohn gefordert. Das Land Südtirol wollte den Nürnbergern aber nur 50.000 Euro zahlen. Langjährige Prozesse waren die Folge. Im Jahr 2010, 19 Jahre nach dem Sensationsfund, konnte der Streit schließlich beigelegt werden. Die Familie Simon erhielt 175.000 Euro. Helmut Simon war jedoch 2004 bei einer Wanderung im Gamskarkogel-Gebiet bei Bad Hofgastein in Salzburg in den Tod gestürzt.
Ötzi feiert 25. Geburtstag
Das Südtiroler Archäologiemuseum begeht das Jubiläum der Auffindung Ötzis vor 25 Jahren mit einem Tag der offenen Tür am 18. September. Gemeinsam mit dem EURAC-Institut für Mumien und den Iceman organisiert das Museum vom 19. bis 21. September einen wissenschaftlichen Kongress zu 25 Jahre Forschung über Ötzi, bei dem neue Erkenntnisse zum Mann aus dem Eis vorgestellt werden sollen. Auch der "archeoParc Schnalstal" und der Tourismusverein Schnalstal bieten Veranstaltungen zum Thema "25 Jahre Ötzi".
(APA)
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(Quelle: salzburg24)