Ausbildungsoffensive

Rekord-Personalstand bei Salzburger Polizei: Frauenanteil steigt weiter

Derzeit liegt der Frauenanteil in der Landespolizeidirektion Salzburg bei knapp 30 Prozent. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 11. September 2025 15:19 Uhr
40 Polizistinnen und Polizisten haben diese Woche die zweijährige Ausbildung abgeschlossen, um ihren Dienst in Salzburg anzutreten. Auffällig dabei: Der Frauenanteil unter den neuen Kräften war diesmal besonders hoch. Das spiegelt einen Trend wider: Fast ein Drittel aller Beschäftigten der Salzburger Polizei ist weiblich – Tendenz steigend.

Die Salzburger Polizei hatte in ihrer Geschichte noch nie so viel Personal wie heute. Dafür verantwortlich zeichnet sich die vor drei Jahren gestartete Ausbildungsoffensive. "Früher hat die Polizei pro Jahr einen Ausbildungskurs angeboten", schildert Polizei-Pressesprecher Hans Wolfgruber am Donnerstag gegenüber SALZBURG24. "Zum Vergleich: Allein 2023 und 2024 wurden in Salzburg 13 Ausbildungskurse gestartet – so viele wie früher in mehr als einem Jahrzehnt." Mitte der Woche wurden 40 Polizist:innen ausgemustert. Überhaupt haben seit 2022 in Salzburg 474 Personen einen Polizeigrundausbildungskurs begonnen. Das schlägt sich freilich auf den Personalstand nieder.

Rund 30 Prozent Frauen bei Salzburger Polizei

Von den derzeit rund 2.250 Beschäftigten sind etwa 2.000 im Exekutivdienst tätig, der Rest arbeitet in der Verwaltung und in anderen unterstützenden Funktionen. "Im Gesamtbild zeigt sich, dass der Anteil der Polizistinnen kontinuierlich steigt", berichtet Wolfgruber. Der Abbau klassischer Geschlechterrollen spiegelt sich im Auswahlverfahren wider, das weitgehend geschlechtsneutral ablaufe. "In manchen Kursen ist der Frauenanteil höher, in anderen niedriger, aber der Trend ist eindeutig: Immer mehr Frauen bewerben sich und setzen sich im Auswahlverfahren durch." Außerdem entwickeln sich die Ausbildungsinhalte stetig weiter: Seit diesem Jahr gibt es etwa Schulungen des Frauen-Notrufs im Umgang mit Frauen und Gewalt.

Derzeit liegt der Frauenanteil in der Landespolizeidirektion Salzburg bei knapp 30 Prozent. "Das ist im historischen Vergleich ein markanter Anstieg. Erst seit den frühen 1990er-Jahren ist der Eintritt von Frauen in den Exekutivdienst überhaupt möglich. Mit den laufenden Pensionierungen früherer, rein männlicher Jahrgänge rücken nun mehr Frauen nach", erläutert Wolfgruber.

Sparmaßnahmen und Ausbildung

Derzeit befinden sich rund 150 Polizeischülerinnen und -schüler in Ausbildung. Trotz bundesweiter Diskussionen über Sparmaßnahmen sieht Wolfgruber die Situation in Salzburg entspannt: "Wir haben in den vergangenen Jahren mehr Kolleginnen und Kollegen ausbilden können, als tatsächlich durch Pensionierungen weggefallen sind. Von diesem Überhang profitieren wir jetzt nachhaltig."

Obwohl der September-Aufnahmetermin heuer ausgefallen ist, wurden in Salzburg dieses Jahr bereits zwei Kurse gestartet. Für das vierte Quartal sei – Stand jetzt – offen, ob weitere Aufnahmen folgen. "Aktuell sind wir personell so stark aufgestellt wie nie zuvor. Selbst wenn es temporär zu Einsparungen kommt, bedeutet das keinen Bruch in der Ausbildung", so Wolfgruber.

Flexible Planung bei Pensionierungen

Jährlich gehen zwischen 50 und 100 Polizistinnen und Polizisten in Salzburg in den Ruhestand. Die Schwankungsbreite sei hoch, weil viele Faktoren – etwa Sonderregelungen für Schwerarbeitszeiten – eine Rolle spielen. "Das macht unsere Personalplanung komplex, aber derzeit gibt es keine Lücken zwischen Abgängen und nachrückenden Kräften", betont der Polizei-Pressesprecher. Die Salzburger Polizei sieht sich also gut gerüstet für die Zukunft.

(Quelle: salzburg24)

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