Salzburg

HOSI Salzburg: Intersexualität sichtbar machen

Gabriele Rothuber ist erste Intersex-Beauftragte in Österreich.
Veröffentlicht: 10. Oktober 2013 09:53 Uhr
1 bis 2 von 1000 Neugeborenen sind nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordenbar. Anlaufstellen für Intersex-Personen gibt es in Österreich kaum. Die HOSI Salzburg will das ändern und schafft erstmals in Österreich die Steller eine Intersex-Beauftragten.

Die HOSI Salzburg schafft erstmals in Österreich die Stelle einer Intersex-Beauftragten. Diese Aufgabe übernimmt die diplomierte Sexualpädagogin Gabriele Rothuber, die langjährige Erfahrung bei Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen sowie in der sexuellen Bildung mitbringt. Rothuber wird die psychosoziale Beratung der HOSI Salzburg für Betroffene und Angehörige von Intersexpersonen aufbauen und absolviert derzeit die Ausbildung zur Traumafachberaterin.

"Meine Schwester wurde als Bub geboren...

...dann wurde sie operiert und muss jetzt ganz viele Tabletten nehmen." erzählte ein Volksschüler in einem Workshop. "Im Laufe meiner Tätigkeit an Schulen wurde ich immer wieder mit Intersexualität konfrontiert. Als mir die Fakten und Tatsachen bewusst wurden, begann ich mich dafür einzusetzen", so Gabriele Rothuber.

1 bis 2 von 1000 Neugeborenen sind nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordenbar (zum Vergleich: das Land Salzburg weist rund 5000 SchulanfängerInnen pro Jahr auf). Im Zuge ihrer Recherchen zum Thema wurde ihr klar, dass es in Österreich kaum Anlaufstellen für Intersex-Personen und deren Angehörige gibt. "Das medizinische Personal und PädagogInnen weisen oft nicht die angemessene Sensibilität oder das Fachwissen darüber auf. Also mussten wir eine Plattform und Kontaktstelle schaffen", so die Salzburger Intersex-Beauftragte der HOSI Salzburg.

Intersexualität sichtbar machen

Rothuber plant ein ambitioniertes Programm für die nächsten Jahre und sieht vor allem Handlungsbedarf in der öffentlichen Bewusstseinsbildung, im Gesundheitssektor und der Politik. "Es geht um kosmetische, normangleichende Operationen im Kleinkindalter ohne jegliche medizinische Notwendigkeit und ohne die Einwilligung der Betroffenen, die bei den meisten lebenslange physische und psychische Probleme mit sich bringen. Wir treten daher verstärkt in den Austausch mit medizinischem Personal, GeburtshelferInnen und Pflegekräften", erklärt Rothuber und ergänzt "Besonderes Augenmerk muss auch auf junge Menschen gelegt werden. Hier treten Probleme während der Pubertät auf, wenn sie merken, dass sie sich plötzlich körperlich
'anders entwickeln".

Erstes Projekt am 8. November 2013

Rothuber arbeitet mit KooperationspartnerInnen wie der Uni-Salzburg, Gend Up und der Österreichischen HochschülerInnenschaft an einer Konferenz zum Intersex Solidarity Day, welche am 8. November stattfindet. ExpertInnen und Betroffene aus ganz Österreich werden erstmals in dieser Form miteinander diskutieren und aus ihrer Sicht berichten.

 

(Quelle: salzburg24)

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