Unverschuldet in Notlage

"Ich kann nicht mehr": Hauskauf wird für Salzburger Familie zum Albtraum

Veröffentlicht: 27. Juni 2024 13:28 Uhr
Eine Salzburger Familie geriet durch eine Reihe unverschuldeter Schicksalsschläge in den vergangenen Jahren in eine finanzielle Notlage – und lebt in einem mit schweren Mängeln behafteten Haus. "Ich kann nicht mehr", sagt die Mutter und Ehefrau zu SALZBURG24. Das gesamte Ersparte sei mittlerweile aufgebraucht. Mithilfe einer Spendenkampagne soll zumindest ein normales Leben wieder möglich gemacht werden.

Den Traum vom Eigenheim hat sich eine Salzburger Familie mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Mit ihren Sorgen haben sie sich am Donnerstag SALZBURG24 anvertraut. Begonnen hat alles mit einem Hauskauf im Flachgau, erzählt die Mutter und Ehefrau, die anonym bleiben will. "Ich möchte nicht, dass unsere Kinder darauf angesprochen werden", bittet sie um Verständnis. Die Situation sei eine riesige psychische Belastung für die Familie.

Massive Mängel im Haus: Einzug in "halbe Baustelle"

Nachdem die Familie viele Jahre lang Geld sparte, wollte sie sich mithilfe eines Kredits im sechsstelligen Bereich den Traum vom Eigenheim erfüllen. Über einen Bauträger ließen sie im Flachgau ein Haus errichten, der Einzug erfolgte bereits vor einigen Jahren. "Das war damals aber noch eine halbe Baustelle", blickt sie zurück. "Maler und Installateure waren noch da und es gab kein Warmwasser. Und kurz darauf ist der Bauträger pleite gegangen." Der besagte Bauträger – S24 liegt der Firmenbucheintrag vor – ist damals mit 2,5 Millionen Euro Passiva in Konkurs gegangen.

Damit aber nicht genug, denn schwere Mängel kamen zutage: "Der Wasserschaden und der daraus resultierende Schimmelbefall im Kinderzimmer bestehen bis heute." Die Familie habe sich durch alle Instanzen bis zum OGH prozessiert, hätte jedoch vom Bauträger bzw. aus der Konkursmasse kein Geld zurückholen können. Aufgrund besonderer Umstände habe das Bauträgervertragsgesetz nicht gegriffen und die Rechtfertigungsklage sei abgelehnt worden.

Salzburger Familie braucht erspartes Geld auf

Die anfallenden Reparaturkosten seien für die Familie mittlerweile unerschwinglich, weil das Einkommen nicht ausreiche und sie weiterhin den Kredit für das mit Baumängeln behaftete Haus abzahlen müsse. Zusätzlich seien Rechtsanwalts- und Gutachterkosten angefallen. "Wo soll ich das Geld hernehmen? Unser gesamtes Erspartes in Höhe von rund 30.000 Euro ist mittlerweile aufgebraucht." Sie wolle auch niemanden klagen, betont die Mutter und Ehefrau: "Niemand kann mir garantieren, dass wir gewinnen und andernfalls bleiben wir erneut auf den Kosten sitzen."

Crowdfunding-Kampagne gestartet

Unterstützung seitens der Landeshilfe habe es mit dem Verweis aufs Eigentum nicht gegeben. Vielmehr sei dazu geraten worden, das Haus wieder zu verkaufen. "Aber wer will denn ein Haus mit Wasserschaden kaufen? Außerdem wollen wir gar nicht ausziehen, sondern ganz normal leben", sagt sie mit Tränen in den Augen. "Ich kann nicht mehr." Zu allem Überfluss erkrankte die Frau in der Zwischenzeit schwer. Zwar sei die psychische Belastung für die Familie unerträglich geworden, die Misere habe den Zusammenhalt untereinander aber stärker gemacht.

Hier geht’s zum Spendenaufruf

Eine Freundin der Familie hat kürzlich eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, um zumindest die dringend nötigen Reparaturen im Haus finanzieren zu können. "Wir brauchen keinen Luxus, sondern wollen einfach nur wieder ein normales Leben führen." Das Spendenziel auf der Plattform "GoFundMe" beträgt insgesamt 40.000 Euro. Inzwischen sind über 2.200 Euro zusammengekommen.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken