Rückgang

Im Vorjahr 28 Verkehrstote auf Salzburgs Straßen

Veröffentlicht: 01. Jänner 2025 15:26 Uhr
Die Zahl der Verkehrstoten ist im Jahr 2024 im Land Salzburg zurückgegangen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Nach 35 Todesopfern im Jahr 2023 kamen im Vorjahr in Salzburg 28 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Auch österreichweit ist ein Rückgang zu verzeichnen.
SALZBURG24 (mp)

Mit 28 hatte Salzburg im Vorjahr nach Vorarlberg, dem Burgenland und Wien im Bundesländer-Vergleich die viertniedrigste Anzahl an Verkehrstoten. "Jeder tödliche Verkehrsunfall ist einer zu viel. Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null. Diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer am Mittwoch in einer Aussendung fest. Salzburg war diesem Ziel in der Vergangenheit schon näher gewesen. Die bisher niedrigste Anzahl an Verkehrstoten gab es in Salzburg im Jahr 2022 mit 19, die zweitniedrigste Anzahl im Jahr 2021 mit 24. Im Vorjahr waren die drei größten Opfergruppen Pkw-Insassen, Motorradfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger.

Zweitniedrigster Wert seit Aufzeichnungsbeginn

Mit 349 Menschen, die laut den vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt sind, kann das Innenministerium (BMI) am Neujahrstag den zweitniedrigsten Wert seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 vermelden. Das bedeutet laut den Angaben vom Mittwoch zudem einen Rückgang von 13,2 Prozent gegenüber 2023 als 402 Menschen starben. Nur im ersten Coronajahr (2020) gab es mit 344 Getöteten noch weniger Opfer im Straßenverkehr.

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"Diese Statistik unterstreicht die gute und gewissenhafte Arbeit der Polizei auf den österreichischen Straßen", wurde Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer Aussendung zitiert. "Die Polizistinnen und Polizisten wurden auf Alkohol- und Drogenlenker sensibilisiert, regelmäßige Schwerpunktkontrollen tragen zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer bei", ergänzte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit. Neben Überwachung und Kontrolle seien Prävention und Bewusstseinsbildung wesentliche Aufgaben der Exekutive zur Verhinderung von Unfällen, hieß es weiter.

349 Verkehrstote sind weniger als ein Achtel der Todesopfer vom Jahr 1972, rechnete das BMI vor. In diesem bisher "schwärzesten Jahr" der Unfallstatistik gab es 2.948 Tote. Seither hat sich Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in Österreich von 2,5 Millionen auf 7,3 Millionen im Jahr 2024 nahezu verdreifacht. Und noch vor zwölf Jahren (2012) mussten mit 531 Getöteten deutlich mehr als 500 Verkehrstote beklagt werden.

Meiste Verkehrstote in Niederösterreich

Die meisten Verkehrstoten gab es 2024 in Niederösterreich mit 83 (100) und in Oberösterreich mit 72 (75) zu beklagen, die geringste Zahl wurde in Vorarlberg mit sieben (13) und im Burgenland mit 16 Verkehrstoten (2023: 21) registriert. In der Steiermark starben 61 (81) Verkehrsteilnehmer, in Tirol 32 (35), in Kärnten 29 (30), in Salzburg 28 (35) und in Wien 20 (12) - womit es nur in Wien zu einer Zunahme gekommen ist, Niederösterreich und Vorarlberg verzeichneten im Jahr 2024 sogar die bisher geringsten Zahlen an Verkehrstoten seit 60 Jahren.

Bei den 349 tödlichen Verkehrsunfällen verloren 147 Pkw-Insassen ihr Leben, 82 Motorradfahrer (davon 27 mit Leichtmotorrädern), 46 Fußgänger, 32 Radfahrer (davon 20 mit Elektro-Fahrrädern), 21 Lkw-Insassen (davon 13 im Klein-Lkw) - gegenüber dem Vorjahr gab es somit überwiegend Rückgänge, nur die Zahl der getöteten Lkw-Insassen stieg leicht an.

Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle ist nach wie vor Unachtsamkeit bzw. Ablenkung (33,1 Prozent) der häufigste Auslöser, es folgt die nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (23,6 Prozent) sowie die Vorrangverletzung (13,5 Prozent) - Drogen oder Medikamente waren bei 24 oder 6,9 Prozent der tödlichen Unfälle gegeben.

Gegenüber 2023 gab es Verschiebungen indem es etwa zu weniger Unfällen durch Fehlverhalten von Fußgängern kam, bei den Hauptursachen Alkohol, Drogen oder Medikamente gab es indes Anstiege, berichtete das BMI. Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignete sich auf den ehemaligen Bundesstraßen (139 Getötete), gefolgt von Landesstraßen (105) und sonstigen Straßen (72). 247 Verkehrsteilnehmer (71,0 Prozent) kamen im Jahr 2024 im Freiland ums Leben, 101 oder 29,0 Prozent im Ortsgebiet.

Vier Kinder im Straßenverkehr verunglückt

Vier Kinder im Alter bis 14 Jahre kamen im Straßenverkehr 2024 ums Leben, davon drei als Pkw-Insassen und ein Kind als Fußgänger. 2023 verunglückten sieben und 2022 13 Kinder tödlich. Kein Kind im Alter von sechs bis 15 Jahren kam 2024 bei einem Schulwegunfall ums Leben. Der schwerste Unfall im vergangenen Jahr ereignete sich am Donnerstag, den 30. Mai 2024, gegen 21.00 Uhr, auf der Wiener Neustädter Straße (B17) im Gemeindegebiet von St. Egyden am Steinfeld, Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich. Bei einem Überschlag eines Klein-Lkws in einem Kreisverkehr wurden vier Insassen getötet und zwei weitere schwer verletzt. Bei den Personen handelte es sich um vier lettische, einen russischen und einen schwedischen Staatsangehörigen.

Trotz des deutlichen Rückgangs gegenüber dem Vorjahr übte der VCÖ Kritik, denn mit 349 Verkehrstoten "wurde erneut das Verkehrssicherheitsziel, das für das Jahr 2020 weniger als 312 Verkehrstote vorgab, deutlich verfehlt. Wenn in der Verkehrssicherheit Ziele verfehlt werden, bezahlen Menschen mit ihrer Gesundheit oder gar ihrem Leben", wurde VCÖ-Sprecher Christian Gratzer in einer Aussendung zitiert.

(Quelle: salzburg24)

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