Einfach gesagt sind Wasserstoffautos Elektrofahrzeuge, mit dem Unterschied, dass der Strom an Bord erzeugt wird. Das geschieht durch eine chemische Reaktion aus Wasserstoff und dem Sauerstoff der Umgebung. Das erzeugte Abgas ist Wasserdampf.
Wasserstoffauto: Viele Vorteile, aber kaum bezahlbar
Der ÖAMTC testet die Autos der Zukunft seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit der TU Wien. Mit einer Tankzeit von rund fünf Minuten und einer Reichweite von durchschnittlich rund 400 bis 500 Kilometern sei ein Wasserstoffauto vor allem für Langstrecken ideal, informiert der Verkehrsclub am Stützpunkt Salzburg-Nord in der Vogelweiderstraße.
Kein Wunder also, dass die Lösung für die Erreichung der Klimaziele im Verkehrsbereich verstärkt über die Wasserstoff-Technologie diskutiert wird. Bis dahin ist es allerding noch ein weiter Weg. Ein Anschaffungspreis ab 70.000 Euro für ein Auto und die quasi nicht vorhandene Infrastruktur mit gerade einmal fünf Wasserstofftankstellen österreichweit (keine davon in Salzburg) machen das neumoderne Fahrzeug alles anderes als massentauglich.
Was das Wasserstoffauto im Detail kann und wie es funktioniert, erklärt ÖAMTC-Techniker Thomas Hava im SALZBURG24-Video-Interview.
ÖAMTC: „Politik muss unterstützen“
ÖAMTC-Salzburg-Direktor Erich Lobensommer geht davon aus, dass in Zukunft eine Vielzahl von Antriebstechnologien auf Salzburgs Straßen zu finden sein werden. Damit sich Wasserstoffautos tatsächlich auf dem Markt durchsetzen – aktuell stellen Hyundai und Toyota je einen Typ her – brauche es den politischen Willen dafür. „Erst wenn sich die Politik dafür einsetzt – auch mit Förderungen – dann bekommt das eine Dynamik, ähnlich wie es bei den E-Autos war. Und dann werden die Autos auch leistbar“, sagt Lobensommer im Gespräch mit SALZBURG24.
Erste positive Signale aus Salzburg seien bereits da, es brauche aber einen Schulterschluss in Österreich, um eine flächendeckende Infrastruktur aus dem Boden zu stampfen. Den Bedarf an Wasserstoffautos könne man zum Beispiel wecken, in dem man im innerstädtischen Verkehr Wasserstofffahrzeuge betreibt.

Mobilität kaufen, wenn sie gebraucht wird
In den nächsten Jahren werde das Auto aber ohnehin immer unwichtiger werden und seinen Stellenwert – auch als Statussymbol – verlieren, meint Lobensommer. „Die klassische Automobilität wird rückläufig sein. Es werden sich Plattformen bilden, die sämtliche Mobilitätsformen anbieten werden – egal ob man ein Zug- oder Busticket, Carsharing oder einen E-Roller für eine bestimmte Zeit buchen möchte“, prognostiziert der Verkehrs-Experte. Damit wird Mobilität künftig gekauft, wenn sie gebraucht wird – online versteht sich.
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(Quelle: salzburg24)