Mehr Personal

Sieben neue Stellen für Kinder- und Jugendhilfe in Salzburg

Die Kinder- und Jugendhilfe in den Salzburger Bezirken soll um sieben Vollzeitäquivalente aufgestockt werden. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 16. Juni 2025 17:12 Uhr
Das Land Salzburg stockt die Kinder- und Jugendhilfe auf: Sieben neue Stellen in den Bezirken sollen über den Sommer besetzt werden. Zuvor hatte die Opposition fehlendes Personal in der Sozialarbeit kritisiert – die nun angekündigte Aufstockung sei laut SPÖ und Grünen weiter zu wenig.
SALZBURG24 (mem)

LH-Stv. Marlene Svazek (FPÖ) und Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) haben heute eine Aufstockung der Kinder- und Jugendhilfe in den Salzburger Bezirken in einer Aussendung bekanntgegeben. Gemeinsam mit allen Bezirkshauptleuten habe man sich auf sieben zusätzliche Vollzeitäquivalente (VZÄ) für Sozialarbeit geeinigt. Zwei Stellen sollen jeweils im Flachgau und Pinzgau entstehen, 1,5 im Pongau, eine im Tennengau und ein halbes Vollzeitäquivalent im Lungau.

Die Aufstockung entspreche einer Steigerung um 17 Prozent gegenüber dem bisherigen Personalstand. Zusätzlich würden durch organisatorische Maßnahmen und einheitliche Handlungsstandards Ressourcen künftig effizienter eingesetzt und so auch das bestehende Personal entlastet.

Aufstockung für SPÖ und Grüne zu wenig

Kritik an der Maßnahme kommt von SPÖ und Grünen. Nach Ansicht beider Parteien sei die Aufstockung um sieben Vollzeitäquivalente zu wenig. „Spätestens seit dem letzten abgehaltenen Kinder- und Jugendhilfebeirat im April 2024 ist bekannt, wie sehr dieser Bereich unter Druck steht und wie dringend mehr Personal benötigt wird. Für uns ist das eindeutig zu wenig“, so SPÖ-Jugendsprecher David Egger-Kranzinger in einer Aussendung.

Ähnlich äußern sich die Grünen. „Zusätzliches Personal ist längst überfällig. Allerdings sind sieben Stellen bei einem Bedarf von 21 nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und können bestenfalls als erste Akutmaßnahme betrachtet werden“, lautet die Kritik von Grünen-Jugendsprecher Simon Heilig-Hofbauer.  

Svazek weist Vorwürfe zurück

Laut SPÖ ergebe sich einer Berechnung der Landesamtsdirektion zufolge ein Bedarf von 22 Stellen. In einer Aussendung des Landes dazu hieß es, dass es sich bei dieser Zahl um eine interne mathematische Hochrechnung gehandelt habe, bei der der urbane Raum der Stadt Salzburg auf das gesamte Bundesland umgelegt worden sein soll. „Dass die Opposition hier den Bezirkshauptleuten nicht glaubt, ist eine Frechheit. Die sieben VZÄ ergeben sich aus dem, was uns die Bezirkshauptmannschaften gemeldet haben und in der jetzigen Situation brauchen“, heißt es dazu aus dem Büro von LH-Stv. Svazek auf SALZBURG24-Anfrage.

Auch Behauptungen, in der Kinder- und Jugendhilfe sei eingespart worden, weist Svazek zurück. „Im Jahr 2023 waren die Ausgaben im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe mit 60,5 Millionen Euro beziffert, im Jahr 2025 betrug das Budget 72,5 Millionen. Gespart wurde hier definitiv nicht.“ Sie nimmt hier die Vorgängerregierung in die Pflicht: „Die Jahre der Pandemie von 2020 bis 2022 haben einen rapiden Anstieg gebracht, bei dem bereits unter grüner Ressortverantwortung politischer Handlungsbedarf absehbar gewesen wäre“, so Svazek.

„Mir ist wichtig, dass dieses wichtige Thema jetzt gemeinsam mit den Bezirkshauptleuten aufgearbeitet werden konnte. Dadurch wird die Sozialarbeit in den Bezirken entlastet und damit können sie diese wichtige Aufgabe wieder vollinhaltlich zum Wohle der Betroffenen leisten“ kommentiert Landesrat Schwaiger die Aufstockung.

Neue Stellen für Kinder- und Jugendhilfe bis Herbst besetzt?

Die neuen Stellen sollen nun zeitnah ausgeschrieben werden. Der Umsetzungsauftrag sei bereits erfolgt, die sieben Stellen sollen im Idealfall bis Herbst besetzt werden.

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