"Was ist gestern passiert?"

K.O.-Tropfen und das böse Erwachen danach

Veröffentlicht: 25. März 2022 13:43 Uhr
Endlich wieder unbeschwert fortgehen und feiern. Das, was viele von uns so lange herbeigesehnt haben, kann für einige wenige allerdings im Albtraum enden. Der Grund dafür sind die als Vergewaltigungsdroge bezeichneten K.O.-Tropfen, die das Opfer betäuben und wehrlos machen. Neben einer Aufklärungskampagne soll die Aktion namens "Ist Luisa hier?" mehr Bewusstsein schaffen und Frauen vor solchen Situationen bewahren.

Seit nunmehr fast einem Monat kann wieder ausgelassen gefeiert werden. Neben der Freude über die Öffnungen der Clubs, Bars und Diskotheken werden aber auch die unangenehmen Seiten des Nachtlebens wieder präsenter: Das Hilfsangebot "Ist Luisa hier?" soll Frauen und Mädchen diskrete und schnelle Hilfe in Situationen anbieten, in denen sich Betroffene unsicher, bedrängt oder unwohl fühlen. Übrigens: Beim Salzburger Jugendreport 2020 hat jede zweite Salzburgerin zwischen 18 und 20 Jahren angegeben, schon einmal beim Fortgehen sexuell belästigt worden zu sein.

Was sind K.O.-Tropfen?

Eine solche Situation, in der Frauen Hilfe brauchen, können sogenannte K.O.-Tropfen sein, die heimlich ins Getränk gemischt wurden. So werden unterschiedlichste Substanzen bezeichnet, die eine betäubende Wirkung haben und das Gedächtnis beeinträchtigen oder auch vollständig außer Kraft setzen. Dazu gehören etwa Psychopharmaka, Narkotika, Schlafmittel oder auch das sogenannte "Liquid Ecstasy". Vor allem Frauen werden zum Ziel solcher Attacken, aber auch Männer sind durchaus davon betroffen.

Unfähig, sich zu wehren

Das große Problem ist, dass K.O.-Tropfen meist geruch- und farblos sind und einen leicht bitteren, salzigen oder seifigen Beigeschmack haben, der in einem alkoholischen Getränk oft überhaupt nicht herauszuschmecken ist. So werden sie in Nachtclubs, Bars oder bei privaten Partys heimlich in den Drink gemischt, um das Opfer wehrlos zu machen.

Blut- und Harnproben sichern

Die Wirkung setzt bereits nach zehn Minuten ein und kann einige Stunden andauern. Anfangs könne dies als noch sehr euphorisierend empfunden werden. Anzeichen, die auf die Einnahme von K.O.-Mitteln hinweisen können, sind zum Beispiel Kreislauf- und Wahrnehmungsstörungen, Übelkeit, ein Gefühl der Willenlosigkeit, eine Einschränkung der Beweglichkeit bis hin zur Regungslosigkeit als auch Blackouts und Erinnerungslücken.

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Feinfühliger Umgang notwendig

Das liege auch daran, dass oft das Beweismaterial – etwa das jeweilige Getränk – im Nachhinein fehle oder vielen Frauen noch immer nicht geglaubt werde. Oft gebe es Zweifel: Hat die Person vielleicht doch freiwillig Drogen zu sich genommen" html_width="680" html_height="383" %>

Diese Hilfe kann ganz unterschiedlich aussehen: Eventuell benötigt die Frau eine Rückzugsmöglichkeit, ein (Frauen-)Taxi, das sie nach Hause bringt oder gegebenenfalls auch den Kontakt mit der Polizei. Zentraler Punkt ist, dass das Personal nicht nachfragen soll, was genau passiert ist. Damit soll die Hemmschwelle, Hilfe in Anspruch zu nehmen, möglichst niedrig gehalten werden.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (alb)
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