Da vorerst nicht klar war, ob gefährliche Stoffe aus ihren Behältnissen entwichen waren, sperrten Feuerwehr und Polizei die Unfallstelle im Umkreis von rund 300 Meter ab. Nach dem Einsatz von Spezialisten konnte aber Entwarnung gegeben werden. Der verletzte Lenker wurde nach Schladming ins Spital gebracht.
Lkw stürzte in Graben
Das Schwerfahrzeug war gegen 3.50 Uhr aus unbekannter Ursache in den Graben der Ennstalbundesstraße (B320) auf Höhe der Ortschaft Pichl gestürzt. Der verletzte Fahrer konnte noch selbst aus dem Führerhaus klettern und die Einsatzkräfte alarmieren. Er wurde vom Roten Kreuz ins Diakonissenkrankenhaus Schladming eingeliefert. Was erst wie ein gewöhnlicher Unfall aussah, löste dann umfassende Maßnahmen aus: Die Polizisten entnahm erst den Frachtpapieren, dass der Sattelschlepper gefährliche Fracht geladen hatte, da der auf der Seite liegende Transporter außen keine Gefahrgutkennzeichnung hatte: 80 Liter Wasserstoffperoxid, 30 Liter Phosphorsäurelösung und 60 Liter ätzende alkalische Lösung waren an Bord.
Feuerwehren richteten Sicherheitsbereich ein
Sofort richteten die Feuerwehren Mandling-Pichl, Schladming und Liezen einen Sicherheitsbereich von 300 Metern rund um den Lkw ein. In den Sperrbereich fielen auch die Ennstalbundesstraße und die ÖBB-Strecke zwischen Schladming und Radstadt, wie Feuerwehr und Landespolizeikommando gegenüber der APA mitteilten. Der Gefährliche-Stoffe-Stützpunkt in Liezen wurde alarmiert. Nach Erkunden durch die Spezialisten atmete man bei der Einsatzleitung auf: Alle Behältnisse waren dicht. Nach der Bergung der Gebinde wurde die Sperre nach rund einer Stunde wieder aufgehoben und der Straßenverkehr wechselseitig geführt.
Totalsperre der B320
In den Frühstunden sei allerdings noch einmal eine Totalsperre der B320 notwendig, so die Bezirksleitung der Feuerwehr Liezen: Die Bergung von Zugmaschine und Sattelaufleger durch einen speziellen Autokran werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine lokale Umleitung ist wegen der Enge des Tales an dieser Stelle nicht möglich. (APA)
(Quelle: salzburg24)