Am 6. April 1975 wurde Ramingstein (Lungau) von einer schrecklichen Katastrophe heimgesucht. Sie gilt als eines der schwersten Unglücke der Region und ist im kollektiven Gedächtnis Ramingsteins tief verankert.
Das „Pleascha-Unglück“ in Ramingstein
Was ist damals passiert? Es war der „Weiße Sonntag“ – der zweite Sonntag nach Ostern – als es beim Bauernanwesen „Plescher“ im Mislitzgraben in Ramingstein zu der Katastrophe kam. „Am Freitag und Samstag vorher hatte es geschneit, am Sonntag regnete es. Um zirka 17 Uhr 30 bildete sich in der Rupenpoint eine Schnee- und Erdmure, die das dreihundert Jahre alte Gebäude total zerstörte und alles Lebende unter sich begrub“, wird zu den Ereignissen beim Salzburger Bildungswerk festgehalten.
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Auch in der Feuerwehrchronik werden die Ereignisse geschildert. „Durch einen Erdrutsch wurde das Anwesen ‚Plescher‘ im Militzgraben hinweggefegt und zwölf Menschen kamen innerhalb einer einzigen Sekunde ums Leben. […] In den Schreckenstagen des April 1975 wurde von allen Männern der Feuerwehr Übermenschliches geleistet.“, steht dazu in den Aufzeichnungen.
Feuerwehr leistet 2.000 Einsatzstunden
In den darauffolgenden Tagen habe die Feuerwehr unter schwierigsten Bedingungen über 2.000 Einsatzstunden erbracht, wie Thomas Keidel vom Landesfeuerwehrverband, Bezirk Lungau, dazu am Freitag im SALZBURG24-Gespräch schildert.
Bis 22 Uhr sei jedenfalls am Abend des Unglücks, dem 6. April 1975, noch nach Überlebenden gesucht worden. Wegen neuerlicher Lawinengefahr habe die Suche aber abgebrochen werden müssen. Zwölf Menschen wurden in den folgenden Tagen tot geborgen – darunter auch fünf Kinder.
Großes Gedenken in Ramingstein
Zum Gedenken an die Opfer und in Dankbarkeit dafür, dass bei dieser gefährlichen Arbeit keine Feuerwehrmitglieder schwer verletzt wurden, errichtete die Feuerwehr im folgenden Jahr am Ort des Geschehens eine Gedenkstätte. Heuer jährt sich das „Pleascha-Unglück“ bereits zum 50. Mal. Dennoch ist es in der Lungauer Gemeinde unvergessen.
Zum Jahrestag wird am Samstag bei einer großen Gedenkfeier an das Geschehene und die Opfer erinnert. Bei entsprechender Witterung können die Feierlichkeiten an der Gedenkstätte stattfinden. Bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung in die Pfarrkirche verlegt.
(Quelle: salzburg24)