Ein tagesaktueller Blick auf die Preistafeln zeigt: Während Autofahrer in Hallein (Tennengau) für eine 50-Liter-Füllung Superbenzin 51,45 Euro bezahlen, sind es in Tamsweg (Lungau) 56,45 Euro. Auch in der Stadt Salzburg, St. Johann (Pongau) und Zell am See (Pinzgau) tankt man billiger. Wer wöchentlich im Lungau tankt, bezahlt bei den derzeitigen Preisen pro Jahr rund 260 Euro mehr als etwa ein Tennengauer.
Spritpreis-Unterschiede als Politikum
Der Lungauer FPÖ-Bezirksparteiobmann und Landtagsabgeordnete Ernst Lassacher stellte am gestrigen Mittwoch eine Anfrage an Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) bezüglich dieser deutlichen Differenz. Lassacher verweist darin auf eine mündliche Zusicherung Schnölls aus dem Jahr 2018, sich für eine landesweite Harmonisierung der Kraftstoffpreise einsetzen zu wollen. "Wir haben die Anfrage erhalten und werden sie natürlich innerhalb der Frist beantworten. Die Harmonisierung der Spritpreise im gesamten Bundesland ist uns nach wie vor ein Anliegen", teilte dazu das Büro des Landesrats am Donnerstagvormittag gegenüber SALZBURG24 mit. Grundsätzlich läge die Preisgestaltung aber nicht in politischer Hand. Versuche, zusätzliche Mitbewerber im Lungau anzusiedeln, seien in den vergangenen Jahren gescheitert.
Bereits im Jahr 2017 hatte der damalige SPÖ-Landtagsabgeordnete Gerd Brand die höheren Preise im Lungau zum Thema gemacht (wir haben berichtet). Geändert hat sich seit damals nicht viel.
Preise an Tankstellen immer zu Mittag erhöht
So sind auch heute die Unterschiede weiter deutlich spürbar. Wichtig zu wissen: Die Kraftstoffpreise dürfen nur einmal täglich erhöht werden und zwar um 12 Uhr. Der ÖAMTC rät deshalb dazu, kurz vor Mittag zu tanken. Am günstigsten sei es zudem am Sonntag und am Montag. Zum Wochenende hin würden die Preise tendenziell steigen. Tankstellen in der Nähe von Autobahnen hätten außerdem die höchsten Preise. Wie ihr möglichst spritsparend unterwegs seid, haben wir HIER für euch aufgelistet.
Warum es regional zu so deutlichen Preisunterschieden kommt, kann auch Michael Huber, Fachgruppen-Obmann in der Salzburger Wirtschaftskammer, nicht beantworten. Er selbst ist Pächter einer Tankstelle in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofes. Mögliche Gründe seien etwa die Topografie, die Logistik, aber auch die Absatzzahlen am einzelnen Standort, sagt er gegenüber S24. Zudem gebe es einen Unterschied zwischen verpachteten und eigentümergeführten Tankstellen. Meist würde die Preisgestaltung jedoch über die Mineralölfirmen geregelt, gibt er weiter an. Hier spielt dann vor allem der weltweite Ölmarkt eine entscheidende Rolle. Nach einem corona-bedingten Tiefstand im Mai von 1,005 Euro für Benzin zeigt die Preiskurve nun wieder leicht nach oben.
Einen Überblick über die aktuell günstigsten Tankstellen in Salzburg findet ihr HIER.
(Quelle: salzburg24)