ÖBB-Chef Andreas Matthä hat im Zuge der Präsentation des neuen Fahrplans von „sehr schmerzhaften Herausforderungen“ und „signifikanten Auswirkungen“ aufgrund von Bahnsperren in Bayern durch die Deutsche Bahn (DB) auf den Zugverkehr in Österreich gesprochen.
Von 2026 bis 2028 kommen mehrmonatige Sperren an den Grenzen, die den Zugverkehr „deutlich belasten“ werden. Das Vorgehen sei wegen der maroden Infrastruktur beim nördlichen Nachbarn aber „nahezu alternativenlos“.
Generalsanierung von Gleisen am Deutschen Eck
In den letzten Jahrzehnten sei so wenig getan worden, dass den Problemen nun mit Generalsanierungen begegnet werde. Der Verkehr zwischen Salzburg und Innsbruck läuft übers Deutsche Eck, das betroffen sein wird. Wichtige Verbindungen gehen von Wien über Linz und Passau Richtung Nürnberg. Auch hier wird es Sperren geben.
Im ersten Halbjahr 2026 wird die Strecke zwischen Regensburg und Nürnberg gesperrt, im zweiten Halbjahr zwischen Passau und Regensburg. „Es kommt zu längeren Fahrzeiten und Umleitungen“, sagte Matthä am Dienstag. Zum Teil werde es „massive Umleitungen im internationalen Fernverkehr Richtung Deutschland“ geben.
Dutzende Umleitungen über österreichisches Bahnnetz
Die Strecke Passau-Nürnberg stelle zudem eine der internationalen Hauptstrecken im Güterverkehr dar und werde ein Jahr lang nicht zur Verfügung stehen. „Wir werden signifikante Umleitungen durchs gesamte österreichische Bahnnetz bewerkstelligen.“ Das gelte vor allem fürs zweite Halbjahr 2026.
Im ersten Halbjahr 2027 wird dann die Strecke Freilassing-Rosenheim mehrmonatig gesperrt. Dazu kommt aus jetziger Planungssicht im ersten Halbjahr 2028 eine Sperre zwischen Rosenheim und München. Dass dies „signifikante Auswirkungen“ auf den hiesigen Verkehr habe, müsse nachvollziehbar sein.
Matthä kündigte an, dass die Einschränkungen für den Verkehr in den Grenzregionen in eigenen regionalen Fahrplan-Informationen erfolgen werde.
(Quelle: apa)