Chronische Erkrankung

Mobile Teams für ME/CFS-Patient:innen in Salzburg geplant

Diese und kommende Woche wird in Salzburg über das Konzept für die Versorgung von ME/CFS-Patient:innen beraten. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 13. Mai 2025 14:14 Uhr
Diese Woche steht im Zeichen der Multisystemerkrankung ME/CFS. Um mehr Bewusstsein zu schaffen und einmal mehr zu unterstreichen, wie wichtig Anlaufstellen für Betroffene sind, fand gestern in der Stadt Salzburg eine Protestaktion statt. Über ein Konzept für das Behandlungsangebot im Bundesland Salzburg soll kommende Woche beraten werden. Bekannt war bereits, dass die Versorgung hauptsächlich bei niedergelassenen Ärzt:innen stattfinden soll. Zusätzlich sind nun mobile Teams geplant.

ME/CFS ist eine Multisystemerkrankung, die vor allem durch Infektionen ausgelöst wird. In Salzburg gibt es rund 5.000 Betroffene. Die Folgen der chronischen Erkrankung sind oft lebenseinschneidend: Neben körperlichen Einschränkungen wie Erschöpfung und dem Verlust der Arbeitsfähigkeit kann sogar eine künstliche Ernährung nötig sein, informiert die Österreichische Gesellschaft (ÖG) für ME/CFS auf ihrer Homepage. Ein Viertel der Erkrankten sei an Haus oder Bett gebunden und pflegebedürftig. Die ÖG kritisierte am Montag – dem internationalen ME/CFS-Tag – einmal mehr einen Versorgungsmangel. Bereits vergangenen November hat der Salzburger Landtagsausschuss einstimmig beschlossen, als erstes Bundesland in Österreich eine Anlaufstelle für Patient:innen und deren Angehörige aufzubauen. Wie der aktuelle Stand ist, haben wir recherchiert.

Mobile Teams sollen Patient:innen betreuen

Ende März kündigte Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) im SALZBURG24-Interview an, dass es keine Ambulanz geben, sondern die Versorgung im niedergelassenen Bereich stattfinden soll. Am heutigen Dienstag erklärt Gutschis Pressesprecher Christian Blaschke auf S24-Anfrage: „Es ist nicht nur eine Anlaufstelle bei den Niedergelassenen geplant, sondern auch eine Art mobile Teams, die zu den Patientinnen und Patienten nach Hause kommen, die zum Beispiel das Bett nicht verlassen können.“ Außerdem soll es ein Primärversorgungszentrum geben.

Konzept für ME/CFS-Versorgung wird besprochen

Am Freitag findet eine Konferenz der Gesundheitsreferent:innen der Länder in Salzburg statt. „Hier steht das Thema auch auf der Agenda“, so Blaschke. Dabei würden sich die Bundesländer abstimmen und über das geplante bundesweite Kompetenzzentrum austauschen. Kommenden Mittwoch sei ein weiterer Termin auf Landesebene geplant. „Mit dabei sind auch spezialisierte Ärzte aus Salzburg. Ein Konzept für die Versorgung wird vorgestellt.“ An der Ausarbeitung dieses Konzepts sei neben den Ärzt:innen auch die Sanitätsdirektion beteiligt.

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Nach dem Treffen kommenden Mittwoch könnte es weitere Details zu dem Konzept und der Umsetzung geben. Denn bislang sei noch nicht klar, wer die mobilen Einsätze übernimmt oder wo sich das Primärversorgungszentrum genau befinden soll, so Blaschke. Nur so viel: „Ob es im Zentralraum sein wird oder Richtung Tennengau steht noch nicht fest. Es wird aber nicht an einem abgelegenen Ort sein, der für viele Betroffene schwer zu erreichen wäre.“ Auch über die Kosten und den Zeitpunkt der Eröffnung gab es vorerst keine näheren Informationen. Man sei jedenfalls weiterhin im Austausch mit Betroffenen, der Ärztekammer und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), versichert der Sprecher von Landesrätin Gutschi. 

Um mehr Aufmerksamkeit auf die chronische Erkrankung zu lenken, fanden am gestrigen Montag Protestaktionen statt u.a. am Heldenplatz in Wien und in der Stadt Salzburg.  Das Schloss Mirabell und der Kongress erstrahlten in Blau. Die "ME-Awareness-Week" dauert noch bis zum 18. Mai. 

(Quelle: salzburg24)

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