Gegen 17 Uhr erreichte das Gewitter mit Windspitzen von über 100 km/h den Wolfgangsee und den Mondsee. Die Wasserrettung musste mehrere Elektroboote bergen, am Mondsee warnte die Einsatzkröfte einen Surfer, der im Gewittersturm gesichtet wurde. Dieser konnte sich noch selbstständig retten.
"Böen können innerhalb von Minuten kommen"
Am Wolfgangsee kenterte ein Boot, das an einer Boje befestigt war. Personen kamen zum Glück keine zu Schaden. Bezirkseinsatzleiter Michael Pacher sagte hinterher: „Selbst die Fahrt mit dem Rettungsboot ist bei solch einem Sturm nicht mehr ohne, mit einem Elektroboot bei eingeschalteter Sturmwarnung auszufahren, ist wirklich gefährlich! Die Böen können innerhalb von Minuten kommen!“
Sturmeinsatz am Chiemsee
Auch am Chiemsee (Lk. Traunstein) befanden sich noch zahlreiche Wassersportler auf dem See, als der Sturm aufzog. Für die Wasserrettungsdienste wurde Großalarm ausgelöst. Gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei Prien wurden von den Rettungsbooten der Feuerwehr, der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Wasserwacht die Besatzungen von Segel- und Elektrobooten, Kajaks und Stand-Up-Boards geborgen.
Insgesamt konnten so 22 Personen von 13 Wasserfahrzeugen gerettet und sicher an Land gebracht werden. Hierfür waren neben dem Rettungshubschrauber Christoph 14 über 70 Helfer mit 14 Rettungsbooten im Einsatz. Alle Einsätze verliefen ohne Personen- und größere Sachschäden.
Wasserretter am Zeller See alarmiert
Auch in Zell am See (Pinzgau) war die Wasserrettung gefordert. Dort erreichte das Sturmtief den Zeller See kurz vor 16.30 Uhr. Auch hier wurden die Sturmwarnleuchten aktiviert und die Wasserretter alarmiert. Sämtliche Boote erreichten zunächst aber sicher das Ufer. Wieder aufrichten mussten die Wasserretter ein vom Wind umgeworfenes Segelboot, das an einer Boje hing.
Suche nach Segler in Not
Um 17.14 Uhr alarmierten schließlich Passanten die Wasserrettung, weil sie einen im Wasser liegenden Surfer im Süden des Sees beobachtet hatten. Die Einsatzkräfte rückten bei Windspitzen über 100 km/h aus, konnten aber weder den Surfer, noch ein treibendes Surfbrett finden. Die Suche wurde daher eingestellt.
Einsatz in Zeiten von Corona
Während der Corona-Pandemie stehen auch die Einsätze der Wasserretter unter besonderen Vorzeichen. So ist die ausrückende Mannschaft auf ein Minimum beschränkt, Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe, ein längerer Neoprenanzug sowie eine Brille und FFP-Masken bei Patientenkontakt sind vorgeschrieben. Ausrüstung und Einsatztechniken wurden an die Bedingungen angepasst. Nach jedem Einsatz werden Ausrüstung und Boote desinfiziert.
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(Quelle: salzburg24)