Zwei Monate nach dem zehnten Geburtstag des Electric Love Festivals (ELF) ist wieder Ruhe eingekehrt am Salzburgring bei Koppl und Plainfeld im Flachgau – abgesehen von diversen Motorsportveranstaltungen. "In unseren Augen war es die beste ELF-Edition aller Zeiten und die Stimmung war überragend", erzählt Manuel Reifenauer von Revolution Event im Gespräch mit SALZBURG24. Besonders mit dem Wetter hatten sowohl der Veranstalter als auch die zehntausenden Gäste großes Glück.
"Beim Warm-Up mussten wir den Campingplatz noch wegen eines Unwetters kurzzeitig räumen und an den Tagen danach war es fast schon ein bisserl zu heiß", lacht Reifenauer. Das Feedback nach dem ELF23 sei grundlegend positiv gewesen. Kritik wegen "zu wenig Spektakels bei der Closing-Zeremonie" wurde mitunter in Sozialen Medien geäußert, jedoch sei das für Reifenauer schlichtweg "eine Geschmacksfrage".
Bleibt das Electric Love am Salzburgring?
Zehn Jahre Electric Love hat Salzburg nun miterlebt – aber was kommt danach? Fest steht, dass sich das Festival über die kommenden fünf Jahre sukzessive verändern soll. "Was gut war, bleibt. Und was schlecht war, fliegt raus", lässt sich ELF-Boss Reifenauer nicht in die Karten schauen. "Wir wollen mit Innovationen am Ball bleiben und verhindern, dass wir immer die gleichen Dinge machen."
Eines ist aber fix: Das Electric Love Festival bleibt am Salzburgring. "Ich kann die Gerüchte, dass wir etwa nach Frankreich siedeln sollen, zu 100 Prozent entkräften“, versichert Reifenauer, der die "tolle Zusammenarbeit mit Anrainern und den Gemeinden" lobt. "Das ELF ist heute nur am Salzburgring in der Fuschlsee-Region vorstellbar." Täglich besuchen jeweils bis zu 47.000 Gäste das Festivalgelände mit sechs unterschiedlichen Bühnen. "Wir haben es über die Jahre geschafft, einen ganz bestimmten Vibe zu entwickeln."
Erste Infos zum ELF24
Das Electric Love Festival 2024 findet vom 4. bis 6. Juli am Salzburgring statt. Am 28. September 2023 startet der Vorverkauf für alle Ticketkategorien. Ein Festivalpass für die kommende Auflage kostet im "Super Early Bird"-Angebot beispielsweise 199 Euro – zuzüglich 55 Euro für den Campingplatz. "Wir müssen beim Ticketpreis sehr vorsichtig sein", sagt Reifenauer mit Blick aufs Geldbörserl der Gäste sowie auf die anhaltende Inflation, die freilich auch Revolution Event mit voller Härte trifft: "Wir arbeiten auf eine Veranstaltung hin und können deshalb einige Kosten nicht auf das ganze Jahr verteilen." Mitunter seien Kosten für Lieferanten und Dienstleistungen um die Hälfte gestiegen. "Weil das Festivalgelände groß ist, wird auch eine gewisse Treibstoffmenge für die Fahrzeuge benötigt", zählt der 38-Jährige einen weiteren Kostentreiber auf.
"Aus wirtschaftlicher Sicht war 2023 nicht das beste Jahr, aber man muss sich keine Sorgen um uns machen", betont der Revolution Event-Chef. Das sah schließlich einmal anders aus. Nach dem ersten Jahr des Electric Love Festivals sei der Schuldenberg rund 1,4 Millionen Euro groß gewesen. "Weitermachen war alternativlos", erinnert sich Reifenauer, der das ELF mit zwei Freunden von der ersten Idee bis zur Mega-Party realisierte. Drei Jahre brauche ein Festival demnach für die Kostendeckung.
Dass sich das Ganze zur Erfolgsgeschichte entwickelt, hätte sich das Trio um Reifenauer freilich gewünscht, aber nicht unbedingt für möglich gehalten – "ein bisserl Glück, einige Zufälle und richtige Entscheidungen" seien richtungsweisend gewesen. "Wenn es bei der ersten Edition tagelang durchgeregnet hätte, dann wäre diese Entwicklung möglicherweise anders gewesen. Umso dankbarer sind wir jetzt darüber, wie es gelaufen ist."
Nukranox-Festival in Salzburger Messezentrum
Neues Terrain betritt Revolution Event unterdessen kurz vor Weihnachten in diesem Jahr im Salzburger Messezentrum – und zwar mit einer über achtstündigen Indoor-Veranstaltung rund um Harderstyles. "Das erste Kapitel des Nukranox-Festivals ist eine Reise durch einen verschneiten Winterwald", gibt Reifenauer einen ersten Ausblick auf "ein bisserl anderes Erlebnis". Los geht es am 16. Dezember mit melodischem Hardstyle, der zu Rawstyle übergeht und mit noch schnelleren Uptempo Beats die Reise durch den Winterwald im Messezentrum beendet. Der Eintritt kostet 54 Euro und 5.000 Tickets sollen in den am morgigen Donnerstag startenden Vorverkauf kommen.
Insgesamt 17 Künstler:innen und zwölf Sets sollen für eine stundenlange Party sorgen – welche Artists fix dabei sind, ist aber noch unbekannt. "Große Headliner" wurden jedenfalls angekündigt. In der Nacht auf den dritten Advent "gibt es keine kuschelige Glühweinatmosphäre", meint der Veranstalter mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Die Entwicklung zu einem reinen Hardstyle-Event sei die "logische Konsequenz" gewesen. Schließlich wächst seit Jahren der Zuspruch auf dieser Stage beim Electric Love und das Shutdown Festival im niederösterreichischen Zwentendorf, das ebenfalls von Revolution Event veranstaltet wird, ist zum Fixtermin für internationale Fans dieser Musikrichtung geworden. "Mittlerweile spielen große EDM-Künstler wie Timmy Trumpet Hardstyle“, weiß Reifenauer. "Das ist ein spektakuläres Live-Erlebnis."
(Quelle: salzburg24)