"Leider sehr real"

Mobbing, Gewalt, Gruppendruck: Neuer kija-Kurzfilm bringt Jugendprobleme auf die Kinoleinwand

Der neue Film der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg zeigt, bei welchen Problemen die Einrichtung mitunter am häufigsten berät.
Der neue Film der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg zeigt, bei welchen Problemen die Einrichtung mitunter am häufigsten berät.
Veröffentlicht: 12. September 2025 13:11 Uhr
Rund 1.800 Kinder und Jugendliche suchten im vergangenen Jahr Hilfe bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija). Die häufigsten Sorgen – von Cybermobbing bis häusliche Gewalt – haben nun in einem Kurzfilm Platz gefunden. „Sprich mit uns!“ lautet der Titel des sechsminütigen Projekts, das am Donnerstag im Salzburger Das Kino Premiere feierte. Die Botschaft: Niemand muss mit Problemen allein bleiben.

Rund 1.800 Kinder hat die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija) im vergangenen Jahr beraten – manche einmalig per Telefon, andere über Monate hinweg. Die häufigsten Themen haben es nun in einen Kurzfilm geschafft. Der Appell des sechsminütigen Videos? „Zögert nicht, euch bei uns Hilfe zu suchen. Wir sind in eurem Team“, fasst Kinder- und Jugendanwältin Johanna Fellinger am Freitag im Gespräch mit SALZBURG24 zusammen.

Eine ähnliche Botschaft vermittelt schon der Titel: „Sprich mit uns!“ – so heißt der neue Kurzfilm der kija, der gemeinsam mit einer Oberstufenklasse der Ursulinen und einem Filmteam entstanden ist. Am Donnerstagnachmittag feierte das Projekt Premiere im Das Kino in der Stadt Salzburg. Ab sofort ist er online über die Website der kija, den YouTube-Kanal sowie die Social-Media-Accounts abrufbar.

Vier kija-Geschichten, ein Ziel

Der Kurzfilm zeigt in vier Episoden, wie Jugendliche mit belastenden Situationen umgehen – und wo Hilfe möglich ist. Lucy erlebt Cybermobbing, Mohamed wird bei einem Bewerbungsgespräch diskriminiert, Miriam wächst in einem gewaltgeprägten Elternhaus auf und Carla gerät durch Gruppendruck in Schwierigkeiten. In ihrer Verzweiflung wenden sich alle an die kija.

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Die Themenauswahl sei „leider sehr real“, so Fellinger gegenüber S24. Alle Beispielfälle hätten so stattgefunden oder stattfinden können, erklärt sie. Dabei habe sich in den vergangenen 30 Jahren sogar einiges in Sachen Kinderrechte verbessert. Heutzutage wisse etwa fast jede:r, dass man Kinder nicht schlagen darf. Andere Kinderrechte seien aber noch weitgehend unbekannt. Mit dem Film wolle man auch Wissen vermitteln – das Medium sei dafür gut geeignet. Lediglich die Thematik der psychischen Gesundheit – Kinder und Jugendliche würden oft viel zu lange auf Therapieplätze warten – habe man nicht untergebracht. „Das ist einfach schwer visuell darzustellen.“

Premiere mit politischer Rückendeckung

Bei der Premiere unterstrich Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) die gesellschaftliche Relevanz des Projekts. „Der Film zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine Stimme zu geben“, erklärt sie in einer Aussendung. Themen wie Mobbing, Diskriminierung und häusliche Gewalt würden die ganze Gesellschaft betreffen. „Es ist unsere Verantwortung, Kinder und Jugendliche zu stärken, ihnen zuzuhören und ihnen den Zugang zu Hilfe zu erleichtern.“

Es ist nicht der erste Film, den die kija dreht. Das letzte Projekt sei aber schon in die Jahre gekommen, meint Fellinger. Man habe einen neuen, moderneren Kurzfilm drehen wollen, damit sich Jugendliche mit den angesprochenen Themen auch tatsächlich identifizieren können. „Und dabei war uns auch von Anfang an klar, dass junge Menschen am Dreh beteiligt sein sollen“, betont sie. Zirka 25 Schüler:innen halfen mit –  vor und hinter der Kamera. „Immer begleitet von uns, weil es schwierige und emotional belastende Rollen sind, in die sie geschlüpft sind.“

Künftig soll „Sprich mit uns!“ vor allem in Workshops mit Jugendlichen ab 12 Jahren eingesetzt werden. Ziel ist es, Bewusstsein für schwierige Lebenssituationen zu schaffen und Jugendlichen Mut zu machen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die kija ist unter der Nummer +43 5 7599 729 oder per Mail (kija@salzburg.gv.at) erreichbar. Weitere Anlaufstellen findet ihr auf der Homepage des Landes.

(Quelle: salzburg24)

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