Die Arbeiterkammer (AK) Salzburg hat im Rahmen einer telefonischen Umfrage unter ihren betroffenen Mitgliedern die Wartezeiten für MRT-Untersuchungen erhoben. Das Ergebnis: Im Schnitt mussten Patient:innen 39,5 Tage auf eine Untersuchung warten, selbst wenn sie angaben, dass es sich um einen dringlichen Termin handelte. Schneller ging es bei Privatzahler:innen. Diese bekamen weitgehend noch am selben Tag einen Termin. "Diese Zwei-Klassen-Medizin macht betroffen", so AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder in einer Aussendung.
Ergebnisse der MRT-Umfrage der Salzburger AK
Die langen Wartezeiten auf Knie- oder Hüft-Operationen sind landläufig bekannt. Wie es hingegen um die Wartezeiten auf MRT-Untersuchungen bestellt ist, war bislang nicht eingehend erhoben, so die AK. Die Ergebnisse der Umfrage im Detail:
Dringlichkeit: Drei Viertel der Befragten gaben an, dass es sich um einen dringenden Fall gehandelt hat. Trotz der Dringlichkeit lag die durchschnittliche Wartezeit bei 39,5 Tagen.
Private Versicherung: Etwas mehr als ein Viertel der Befragten berichtete, nach einer privaten Krankenversicherung gefragt worden zu sein. 18 Prozent der Befragten wurden auf die Möglichkeit einer privaten Zahlung hingewiesen. In beiden Fällen wurde verdeutlicht, dass sich dadurch die Wartezeit erheblich verkürzen würde – Privatzahler:innen wurde weitgehend noch am selben Tag ein Termin angeboten. Diese Möglichkeit nahmen 70 Prozent der Betroffenen dann auch in Anspruch.
Terminvereinbarung: Geringere Wartezeiten ergaben sich auch dann, wenn die Terminvereinbarung direkt durch den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin.
Für AK-Präsident Eder ist die aktuelle Situation inakzeptabel. "Patient:innen müssen sich darauf verlassen können, dass sie einen MRT-Termin bekommen, wenn dieser erforderlich ist. Es darf nicht sein, dass es vom Geldbörsel abhängt, wie schnell die Menschen ihren Bedürfnissen entsprechend untersucht werden. Gesundheit wird dadurch zum Lotterie-Spiel."
AK Salzburg fordert verstärkte Nutzung der Klinik-Geräte
Um die Situation zu entschärfen, müssten aus Eders Sicht freie Kapazitäten in den Krankenanstalten zur Verfügung gestellt werden. Die Geräte dort hätten hohe Leerläufe. Außerdem fordert der AK-Präsident einen Ausbildungs-Schwerpunkt auf Radiologietechnolog:innen. Denn es sei absurd, zuerst teure Geräte anzuschaffen und dann kein Personal zu haben, das diese bedienen kann. Um Interessierten die Ausbildung zu ermöglichen, solle die öffentliche Hand die Ausbildungskosten für Röntgenassistent:innen übernehmen. Diese werden heuer erstmals an der SALK-Schule ausgebildet. "Außerdem wäre es sinnvoll, wenn die Zuweisungen zentral über die ÖGK erfolgen würden."
Der Ruf nach einem weiteren Ausbau des externen Bereichs wie von der WK-Fachgruppe gefordert, kann Eder nichts abgewinnen. Denn dort würden die Privatzahler:innen bevorzugt. Höhere Kapazitäten würden daran nichts ändern.
(Quelle: salzburg24)