Mit bis zu 171 km/h – gemessen auf der Rudolfshütte in den Hohen Tauern – fegte Freitagnachmittag der Föhnsturm über Salzburg. Dabei kam es im Süden zu erheblichen Störungen in der Stromversorgung: Bis zu 14.000 Haushalte waren ohne Strom, kurz nach 16 Uhr waren es noch 12.500 Haushalte in Turrach (Lungau), in Uttendorf (Pinzgau) und im Gasteinertal (Pongau). Am Abend waren noch rund 500 Haushalte ohne Strom. Bis Samstagmittag war die Versorgung großteils wieder hergestellt, nur rund 50 Haushalte im Lungau im Bereich der Karneralm bzw. Ramingstein mussten sich noch gedulden. Bis zum Abend soll aber auch hier wieder alles behoben sein, heißt es von der Salzburg AG.
Bad Gastein schwer getroffen
Für größere Schäden sorgte der Föhnsturm Freitagnachmittag in Bad Gastein (Pongau). Immer wieder knickten Bäume um und fielen auf Straßen und Wege, mehrere Dächer seien zudem abgedeckt worden, berichtet die Feuerwehr Bad Gastein auf Facebook. Besonders betroffen waren laut den Floriani der Ortsteil Böckstein, Nassfeld sowie das Kötschachtal.
Die Feuerwehr Goldegg half Freitagmittag in Schwarzach bei der Beseitigung einer Ölspur aus, kurze Zeit später wurden die Floriaini zur L213 alarmiert, wo im Bereich Hasling nach einem Windwurf Aufräumarbeiten anstanden.
In Mauterndorf (Lungau) häuften sich am frühen Nachmittag die Einsatzmeldungen. Ein umgestürztes Gerüst, abgerissene Kaminabdeckungen, mehrere umgestürzte Bäume und einige Straßensperren wurden von 21 Kräften der Feuerwehr Mauterndorf aufgearbeitet. Die Floriani waren von etwa 13.30 Uhr bis 19 Uhr an Acht Einsatzstellen gefordert, berichtet die Freiwillige Feuerwehr Mauterndorf auf Facebook.
Umgestürzte Bäume auf L262 in Tamsweg
In Tamsweg (Lungau) musste am Vormittag die Feuerwehr ausrücken, weil entwurzelte Bäume die Prebersee Landesstraße (L262) blockierten. Die Floriani entfernten die Bäume mithilfe von Motorkettensägen und reinigten die Fahrbahn, berichtet die Feuerwehr Tamsweg in einer Aussendung. Der Einsatz dauerte 45 Minuten. Nur eine Stunde später musste die Feuerwehr erneut zur L262 ausrücken. Vor Ort wurde allerdings festgestellt, dass die Bäume bereits von der Straßenmeisterei entfernt worden waren.
Insgesamt wurden zehn Lungauer Feuerwehren zu 44 Einsätzen alarmiert, heißt es in einer Aussendung des Landesfeuerwehrverbands Bezirk Lungau. Ausgerückt sind demnach die Floriani in Tamsweg, Ramingstein, Thomatal, Unternberg, Mauterndorf, St. Michael, Muhr, Zederhaus, Mariapfarr und Lessach.
Föhnsturm fegt über Salzburg
Der Föhn blies in Teilen Österreichs ungewöhnlich stark. 171 km/h wurden in den Hohen Tauern bei der Rudolfshütte in Salzburg gemessen, 165 km/h beim Semmering in Niederösterreich. Geosphere berichtete am Freitag, dass es auf vielen Bergen orkanartige Böen über 120 km/h, teils auch deutlich über 150 km/h gab. In den Tälern waren verbreitet 60 bis 80 km/h zu erwarten, stellenweise auch 100 km/h und darüber. Speziell in den klassischen Föhnschneisen waren über 100 km/h möglich, zum Beispiel vom Wipptal in Tirol bis zu den Tälern der östlichen Tauern, wie dem Gasteinertal in Salzburg. Über 100 km/h gab es in den Tallagen mit 124 km/h Schmirn in Tirol, einem Seitental von Wipptal, 118 km/h Kolm Saigurn am Fuße des Sonnblicks in Salzburg, 104 km/h Achenkirch (Tirol) wie auch im Salzburger Abtenau. Am Tiroler Patscherkofel wurde mit 197 km/h der vierthöchste Wert überhaupt hier seit Wind-Messbeginn 1977 gemessen.
Wetter-Ausblick fürs Wochenende
Etwas kühler und anfangs lokal noch neblig startete der Samstag im Land Salzburg. Der Föhn nimmt deutlich ab und mit weiterem Tagesverlauf setzt sich aber vielerorts die Sonne durch, ehe am Nachmittag einige Regenschauer niedergehen können. Die Tageshöchstwerte liegen bei 19 Grad.
Ein unbeständiger Mix aus Sonne, Wolken und vereinzelten Regenschauern hält ebenfalls der Sonntag bereit – bei Höchsttemperaturen um 16 Grad.
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(Quelle: salzburg24)