Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im deutschen Magdeburg gilt in Österreich weiterhin die zweithöchste Terrorwarnstufe. Wie die „Salzburger Nachrichten“ (SN) berichten, soll nun ein geplanter Terroranschlag in Wien verhindert worden sein. Einem 21-jährigen Afghanen werde vorgeworfen, einen Anschlag mit dem Ziel von Polizei und Christkindlmärkten geplant zu haben, heißt es.
Seit Anfang Dezember sitzt der 21-Jährige in Salzburg in U-Haft, bestätigt Staatsanwältin Ricarda Eder auf SALZBURG24-Anfrage am Freitag. Konkrete Vereitelungen eines geplanten Terroranschlags könne sie aber nicht bestätigen. Nur, dass er wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung festgenommen wurde. Die Ermittlungen laufen.
Wo das Attentat hätte ausgeführt werden sollen, ist unklar. "Aber immer wieder taucht im Austausch mit dem IS die Bundeshauptstadt Wien auf", hieß es in den "Salzburger Nachrichten". Der 21-Jährige dürfte noch keine genauen Details von der Terrormiliz erhalten haben, er stand für diese aber offenbar jederzeit bereit.
Verdächtiger soll IS-Propaganda auf TikTok verbreitet haben
Der Afghane soll auf seinem TikTok-Kanal IS-Propaganda verbreitet haben und in mehreren einschlägigen IS-Onlineforen umtriebig gewesen sein. Über diese dürfte ihm auch das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Salzburg auf die Spur gekommen sein. Bei einer Hausdurchsuchung sind laut SN neben handschriftlichen Notizen auch Datenträger sichergestellt worden. Der junge Mann soll sich umfassend geständig gezeigt und sich in seinen ersten Befragungen auch zur IS-Mitgliedschaft bekannt haben.
Warnung vor IS-Anhängerin in Weihnachtszeit
Sowohl in Deutschland als auch in Österreich war in der Vorweihnachtszeit vor IS-Anhängern gewarnt worden, die Anschläge auf Weihnachtsmärkte planen würden. Ging man nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg in Deutschland zunächst von einem möglichen Anschlag des IS aus, stellte sich nach der Attacke rasch heraus, dass hinter dem Anschlag ein Arzt aus Saudi-Arabien stehen dürfte, der dem Islam abgeschworen hat und mit der AfD sympathisiert.
Bei dem Anschlag am 20. Dezember soll der 50-jährige Verdächtige mit einem Mietwagen über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren sein und zahlreiche Besucher erfasst haben. Fünf Menschen starben, 200 wurden verletzt. Der Verdächtige lebt seit 2006 in Deutschland. Er fühlte sich in seinem Heimatland bedroht, unter anderem weil er Islamkritiker war. Das Motiv der Tat ist bisher unklar.
(Quelle: salzburg24)