Salzburg

Orkan "Xaver": Bislang kaum Schäden im Bundesland Salzburg

Veröffentlicht: 05. Dezember 2013 11:54 Uhr
Die Ausläufer des Orkans Xaver haben in der Nacht auf Freitag zwar auch im Bundesland Salzburg heftig gewütet, Schäden sind aber zum Glück nur sehr vereinzelt entstanden. Im Pinzgau dürften Ausläufer des Sturms einen tödlichen Unfall verursacht haben.

Bei einem schweren Verkehrsunfall in Maishofen (Pinzgau) ist Freitag früh ein Lkw-Lenker ums Leben gekommen. Laut einer Sprecherin der Polizei dürfte gegen 7.30 Uhr ein Reisebus von einer starken Windböe von Ausläufern des Orkans "Xaver" auf die Gegenfahrbahn gedrückt worden sein. Das Fahrzeug stieß dort frontal mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen.

Wenige Sturmeinsätze in Salzburg

Abgesehen davon wurden im Landesfeuerwehrkommando bis kurz vor 9 Uhr gerade einmal fünf Einsätze verzeichnet, vier davon betrafen Bäume, die über Straßen gefallen waren. Auf den Bergen wurden Sturmböen mit bis zu 152 km/h verzeichnet.

Die heftigsten Sturmböen wurden in der Nacht mit genannten 152 Stundenkilometern auf dem Sonnblick gemessen. In den Niederungen betrug die höchste Spitze 81 km/h, registriert in Mattsee im Flachgau, schilderte Josef Haslhofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg der APA.

Flachgau mit den meisten Schadensmeldungen

Der Flachgau war auch der Bezirk, aus dem hauptsächlich die Schadensmeldungen kamen. In Obertrum, St. Georgen, Nußdorf und Oberalm (Tennengau) waren Bäume auf die Fahrbahn gestürzt, in Nußdorf musste die Feuerwehr außerdem ein Fahrzeug bergen, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos. Und in Hallwang war der Mast einer Stromleitung geknickt.

Laut Haslhofer ist die heftigste Phase des Sturms bereits vorbei. Im Flachgau seien aber auch bis in die kommende Nacht hinein Sturmspitzen mit bis zu 80 km/h möglich, morgen noch bis 70 Stundenkilometer, auf den Bergen sollten sie auch nicht mehr über 90 km/h erreichen.

"Xaver" fegt über die Alpen hinweg

Normalerweise werden Stürme aus dem Norden von den Alpen gestoppt, bei "Xaver" ist dies laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) anders: "Der Wind wird über den Alpenhauptkamm drübergehen und dadurch sind dann auch eher untypische Windregionen wie beispielsweise die Voralpentäler, die Obersteiermark und Oberkärnten betroffen."

 

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"Xaver" beeinträchtigt Flugverkehr

Orkan "Xaver" hat den Verkehr am Hamburger Flughafen beeinträchtigt. Zunächst wurden etwa 20 Landungen und Abflüge gestrichen, wie eine Sprecherin am Donnerstagmorgen sagte. Ein Flug von Hamburg nach Salzburg wurde abgesagt.

Passagiere wurden gebeten, sich regelmäßig über die Wettersituation zu informieren und die Fluggesellschaften zu kontaktieren.

Vom Flughafen Wien-Schwechat starteten am Donnerstagvormittag Flüge nach Hamburg planmäßig. Weitere Flüge nach Deutschland sollen am Nachmittag abheben. "Derzeit sind uns laut unserem Flugplan noch keine Ausfälle oder Verspätungen bekannt", hieß es vom Flughafen. Auch am Flughafen Salzburg wurden keine Beeinträchtigungen erwartet. Passagieren wurde auch hierzulande geraten, sich vor Antritt über den jeweiligen Flugstatus zu informieren.

Gartenmöbel verräumen - Jalousien schließen

Um sich vor Sturmschäden zu schützen, sollten bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel oder Spielgeräte weggeräumt werden, Fenster, Türen und Jalousien rechtzeitig geschlossen werden, informierte die Uniqa-Versicherung in einer Aussendung. Grundsätzlich seien Sturmschäden in aktuellen Haus- und Eigenheimversicherungen standardmäßig inkludiert.

Laut Uniqa haben in den vergangenen fünf Jahren fünf Stürme richtig große Schäden in Österreich verursacht. Darunter etwa der Sturm "Paula", der 2008 mit Spitzenwerten von über 150 km/h über das Land fegte. Laut der Versicherung zählen abgedeckte Dächer, zerstörte Hausfassaden oder Bäume, die auf Autos stürzen zu den häufigsten Schäden bei Privathaushalten. Uniqa riet dazu, alle Schäden gut zu dokumentieren und Meldungen möglichst rasch einzureichen.

So wird das Wetter in Salzburg

"Touren in das Hochgebirge sollten am Samstag aufgrund des starken Windes gemieden werden", sprach Referatsleiter des Katastrophenschutzes Salzburg Norbert Altenhofer eine Warnung an Alpinisten aus, die eine Skitour geplant hatten. Die Autofahrer wiederum sollten die Fahrgeschwindigkeit unbedingt den Wetterverhältnissen anpassen.

Stürmisch im Flachgau

Stürmisch soll es vor allem im Flachgau werden. Dort kann der heftige West- und Nordwestwind Sturmspitzen bis zu 80 km/h hervorbringen, verbunden mit Schneegestöber und Schneeverwehungen.

Im Pinzgau und Pongau wird der Wind laut der heutigen Wetterprognose deutlich schwächer wehen, außer in Hochlagen. Im Lungau sind ab Freitagmittag Böen bis zu 70 km/h möglich.

Auch Frau Holle wird in den nächsten Tagen nicht untätig sein: Vorwiegend am Freitag kann der Schneefall in den Nordstaulagen kräftig ausfallen. Am Samstag und Sonntag soll es dann weniger stark schneien. In den Niederungen ist mit bis zu 30 Zentimeter und in den Bergen mit bis zu einem halben Meter Neuschnee zu rechnen. Im Flachgau werden bis zu 15 Zentimeter erwartet.

Bereits in der Nacht auf Freitag ist mit winterlichen Fahrbedingungen zu rechnen. "Bei allen Fahrten ist Winterausrüstung unbedingt erforderlich", betonte Altenhofer. Er riet zur Mitnahme von Schneeketten für die Fahrt über höher gelegene Straßen.

Das Wetter am Samstag

Am Samstag sind Auflockerungen und im Tagesverlauf auch sonnige Phasen an der Alpensüdseite sowie in Vorarlberg und im Tiroler Oberland zu erwarten. Sonst ist es hingegen meist stark bewölkt oder bedeckt mit etwas Schneefall und einzelnen Schneeschauern. Teils anhaltender Schneefall wird im Mühl- und Waldviertel sowie an der Alpennordseite etwa vom Salzkammergut ostwärts erwartet. In tiefen Lagen mischen sich im Tagesverlauf immer mehr Regentropfen zu den Schneeflocken. Im Alpenvorland und im Osten bläst anhaltend lebhafter bis starker Westwind. Frühtemperaturen minus acht bis plus zwei, Tageshöchsttemperaturen minus zwei bis plus sechs Grad.

Das Wetter am Sonntag

Am Sonntag präsentiert sich das Wetter von Osttirol bis ins Südburgenland sowie generell im Westen Österreichs meist sonnig und trocken. Frühnebel lichten sich meist rasch. Sonst ziehen mit mäßigem bis lebhaftem West- bis Nordwestwind immer wieder dichte Wolken durch, die auch kurze Regen- oder Schneeschauer bringen. Die Schneefallgrenze liegt dabei zwischen 500 und 900 Meter Seehöhe. Den meisten Niederschlag gibt es hier im Nordstau der Alpen. Zwischenzeitlich zeigt sich jedoch auch die Sonne. Die Temperaturen liegen am Morgen zwischen minus acht und plus drei Grad. Die Tageshöchsttemperaturen sind mit ein bis sieben Grad erreicht.

Das Wetter am Montag

Nach der Auflösung morgendlicher Nebelfelder überwiegt am Montag in weiten Teilen des Landes der Sonnenschein. Lediglich im Norden und Osten ist es stark bewölkt mit zeitweisen Regen- und Schneefällen. Die Schneefallgrenze liegt bei 400 bis 800 Meter Seehöhe. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, im östlichen Flachland auch stark aus West bis Nordwest. In der Früh liegen die Temperaturen zwischen minus sieben und plus vier Grad, tagsüber liegen die Höchstwerte bei minus ein bis plus sieben Grad.

Das Wetter am Dienstag

Das Wetter präsentiert sich am Dienstag meist von seiner sonnigen und trockenen Seite. Lediglich über den Niederungen vor allem in Oberösterreich und Salzburg startet der Tag oft nebelig trüb. In der Folge kann sich jedoch fast überall die Sonne durchsetzen. Der Wind kommt generell aus nördlichen Richtungen und weht schwach bis mäßig. Am Morgen hat es minus acht bis plus ein Grad. Die Tageshöchstwerte sind mit minus drei bis plus sechs Grad erreicht. Die höchsten Werte gibt es dabei im Westen Österreichs. (S24.at/APA)

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  • "Xaver" wütet in Nordeuropa

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(Quelle: salzburg24)

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