Umgekehrt will Lackner dem Heiligen Vater keine Ratschläge erteilen: "Ich bin Anwalt der Leute und kein Oberlehrer. Dass ich dem Papst sage, was er zu tun hat, das gehört sich nicht."
Lackner zu Gast im Vatikan
"Man fühlt sich wohl", beschrieb Lackner die Atmosphäre beim derzeit stattfindenden Ad-limina-Besuch der Bischöfe im Vatikan, bei dem in den unterschiedlichen vatikanischen Stellen über die Situation in den Diözesen berichtet wird. "Es ist schon ein angenehmes Gesprächsklima." War am Montag bereits die Wiener Kirchenprovinz mit Kardinal Christoph Schönborn beim Papst geladen, folgt am Donnerstag schließlich die Salzburger Provinz mit Erzbischof Lackner.
Übergeben werden am Donnerstag auch die österreichischen Antworten auf die Familien-Umfrage des Vatikans in Vorbereitung zur Bischofssynode im Herbst. Bei diesem Thema will sich Lackner besonders engagieren. "Ich werde mich in diesem Bereich intensiv bemühen", verwies er auf seine Zuständigkeit und seinen Ruf als "Jugendbischof". Dass es gleich zwei Synoden zu diesem Thema gibt, sei einzigartig - "so etwas hat es noch nie gegeben".
Lackner bedauert Tod von Krenn
Lackner, der vor seinem Wechsel nach Salzburg Weihbischof in Graz war, will sich den "Freiraum" bewahren, Gerüchte etwa um die Nachfolge des dortigen Diözesanbischofs Egon Kapellari nicht zu kommentieren. "Das halte ich auch bei meinem Mitbruder Hermann Glettler, den ich sehr gut kenne, mit dem ich auch gemeinsam geweiht wurde." Lackner hofft jedenfalls auf eine baldige Entscheidung: "Ich bitte um eine gute Entscheidung für Graz."
Erinnert an den Ad-limina-Besuch der Bischöfe 1998, dessen Stimmung durch eine Aussage des am Samstag verstorbenen damaligen St. Pöltener Bischofs Kurt Krenn getrübt war ("Mir genügt's, wenn die Lügner das Maul halten"), meinte Lackner nur, man solle über Tote nichts sagen, außer Gutes: "Der Tod hat hier einen Strich gemacht." (APA)
(Quelle: salzburg24)