Rätselhafter Vermisstenfall

29-Jähriger aus Tamsweg seit Monaten spurlos verschwunden

Ein rätselhafter Vermisstenfall wurde der Polizei in Lofer gemeldet. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 17. Oktober 2024 11:57 Uhr
Vermisst wird ein 29-jähriger Salzburger seit mehreren Monaten. Zuletzt gesehen wurde der Mann am 31. Dezember 2023, der letzte Kontakt über eine Chatnachricht war am 3. Mai dieses Jahres. Seither fehlt von Clemens Z. aus Tamsweg jeder Spur. Die Polizei hat eine Vermisstenanzeige auf S24-Anfrage bestätigt. Diese sei am Montag dieser Woche eingegangen.
Moni Gaudreau

Der 29-jährige Clemens Z. aus Tamsweg (Lungau) wird seit 31. Dezember 2023 von seiner Familie gesucht. Der Verein „Österreich findet euch“ ging mit dem Vermisstenfall am Montag in Absprache mit der Familie online und bittet auch auf Facebook um Hinweise. Das Posting wurden inzwischen knapp 870 Mal geteilt – unter anderem auch von der Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg. Der junge Mann wurde zu Silvester gegen Mitternacht in der Sebastian-Schallhammer-Straße in Tamsweg zuletzt gesehen. Er hat dunkelblonde Haare und ist etwa 180 Zentimeter groß.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Von Ende März bis Anfang April wollte Clemens angeblich eine Reise mit einem Bus machen. Dabei wurden laut Angaben der Angehörigen vermutlich Ungarn, Rumänien, Tschechien und die Slowakei besucht. Mitte/Ende April hätte der 29-Jährige einen neuen Job beginnen sollen. Möglicherweise ist er mit einem grauen VW Golf mit dem Kennzeichen TA-259-FM unterwegs. Die letzte bekannte Chatnachricht mit Familienangehörigen war am 3. Mai 2024. Näheres wird nicht bekannt gegeben.

Noch keine Hinweise zu vermisstem Tamsweger

Warum wurde der Vermisstenfall erst jetzt öffentlich gepostet? „Vermutlich, weil die Mutter auch erst vor zwei Tagen Anzeige erstattet hat“, heißt es von Seiten der Polizei auf SALZBURG24-Anfrage am Mittwoch. Gemeldet wurde der Vermisstenfall am Wohnort der Mutter, in Lofer im Pinzgau. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen laut Polizei noch keine Ermittlungsergebnisse vor. Auch Hinweise aus der Bevölkerung nach dem Facebook-Posting seien bislang noch keine eingelangt, heißt es.

Wie läuft eine Suche nach Vermissten ab?

Ganz wichtig: Es gibt keine 24-Stunden-Frist, nachdem man eine Person erst als abgängig melden kann. „Ganz im Gegenteil“, appellierte ein Pressesprecher des Bundeskriminalamts in einem früheren S24-Interview. „Je schneller wir Informationen bekommen, desto besser ist das.“

Abgängigkeitsanzeigen können bei jeder Polizeidienststelle gestellt werden. Die Polizei startet dann abhängig ihrer Einschätzung der Gefährdungslage konkrete Fahndungsmaßnahmen. Jeder Hinweis sei dabei wichtig. Wenn ein Wanderer am Berg vermisst wird, schicke man schnellstmöglich die Alpinpolizei, Suchhunde und Hubschrauber los. Im Bundesland Salzburg gelten laut Bundeskriminalamt mit 1. Oktober 2024 insgesamt 87 Personen als abgängig.

Unterschiedliche Gründe für Verschwinden

Es gibt viele Gründe, weshalb Menschen verschwinden. Es kann der eigene Wunsch sein, wenn Menschen zum Beispiel das Gefühl der Ausweglosigkeit verspüren oder ein neues Leben in einer anderen Umgebung führen wollen. Vermisste werden auch tot gefunden. Ein Großteil davon sind verunglückte Bergsteiger, Badende sowie ältere und verwirrte Menschen. Vereinzelt handele sich es auch um Suizid.

Eigenes Kompetenzzentrum für Abgängige

Das Verschwinden kann aber auch durch Dritte verursacht werden, etwa durch einen Unfall oder ein Verbrechen. Dafür wurde im Bundeskriminalamt im Herbst 2013 ein eigenes Kompetenzzentrum für abgängige Personen (KAP) gegründet. Es ist die nationale und internationale Drehscheibe bei der Fahndung nach Vermissten.

Hauptsächlich werden dort Statistiken und Lagebildern über Abgängige erstellt, Angehörige betreut und unterschiedliche Organisationen miteinander vernetzt. Manchmal helfen die Angestellten des KAP auch bei Ermittlungen. Diese finden für die Öffentlichkeit zumeist im Verborgenen statt – auch um die Opfer zu schützen. Als weitere Möglichkeiten bleiben der Exekutive eine Handypeilung und die Öffentlichkeitsfahndung. Das sei laut dem BKA aber ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und daher die allerletzte Ressource.

Vermisstensuche über Social Media kritisch

Ob sich die Angehörigen an Medien oder Verein mit dem Vermisstenfall wenden und um Hinweise über soziale Netzwerke wie Facebook bitten, ist ihnen überlassen. „Das passt auch, aber der Aufruf über Facebook ist ein zweischneidiges Schwert“, heißt es aus der Pressestelle der Salzburger Polizei. Die Reichweite sozialer Medien könne bei der Suche helfen. Aber sollte die Person gefunden werden, müsse sie immer damit leben, dass sie der bzw. die „Gesuchte“ war.

(Quelle: salzburg24)

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