Eine zehnköpfige Bergsteigergruppe aus Bayern startete am Montag gegen 6 Uhr zu einer Tagestour auf den 3.564 Meter hohen Gipfel des Wiesbachhorns in der Glocknergruppe, den sie gegen zehn Uhr erreichten. Der darauffolgende, geplante Abstieg führte die Alpinist:innen im Alter von 41 bis 61 Jahren über den Vorderen Bratschenkopf und den alpinen, ausgesetzten Steig der Bratschen in Richtung der bewirtschafteten Schwarzenberghütte (2.257 Meter).
Riesige Schneemassen lösen sich
Als sich die laut Polizei gut ausgerüsteten Bergsteiger:innen gegen 15 Uhr im Abstieg auf einer Höhe von 2.423 Meter, also im unteren Drittel der Bratschen befanden, ereignete sich plötzlich seitlich oberhalb von ihnen ein Gleitschneebruch. Der Bruch hatte ein Ausmaß von mehreren hundert Höhenmeter hatte und versperrte den Urlaubern den Abstieg durch die geneigten und ausgesetzten Felsplatten, teilt die Polizei am Dienstag mit.
Alpinist:innen unverletzt gerettet
Die Bergsteiger:innen blieben unverletzt und setzten einen Notruf ab. Zusammen mit der Alpinpolizei holte die Besatzung des Polizeihubschraubers die Frauen und Männer nacheinander mit dem Seil vom Berg.
Die Erhebungen der Alpinpolizei ergaben, dass die Tourengruppe bei diesem Ereignis sehr viel Glück hatte. Hätten sich die mächtigen Schnee- und Eismassen nur kurze Zeit später gelöst, wäre die Gruppe in der Falllinie der Massen gestanden.
Das Große Wiesbachhorn ist mit einer Höhe von 3.564 m ü. A. das zweithöchste Bergmassiv der Glocknergruppe und liegt im Bundesland Salzburg in Österreich. Der vollkommen freistehende Firndom bildet den Hauptgipfel des Fuscher/Kapruner Kammes und wird in alpinistischer Literatur oft als Rivale zum Großglockner gesehen.
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(Quelle: salzburg24)