Drei Bauetappen bis 2030

Einblick auf Schmittentunnel-Großbaustelle in Zell am See

Veröffentlicht: 22. April 2024 10:55 Uhr
Der Schmittentunnel in Zell am See bekommt ein neues, rund drei Kilometer langes Stollensystem für Flucht- und Rettungswege. Dafür muss insgesamt rund 180.000 Kubikmeter Material aus dem Berg geholt werden. Fertig soll alles im Jahr 2030 sein.
SALZBURG24 (tp)

Eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Land Salzburg, der Schmittentunnel in Zell am See (Pinzgau), bekommt in den nächsten Jahren neue Flucht- und Rettungsstollen, die parallel und mit zahlreichen Verbindungen zum Haupttunnel entstehen.

Aufwendige Bauarbeiten im Schmittentunnel

Die Region rund Stadt Zell am See ist geprägt von Berg, Straße, Bahntrasse und See. Im Inneren befindet sich jetzt schon der viel befahrene Schmittentunnel, der in den 1990er-Jahren aus dem Berg herausgesprengt wurde. Und auch jetzt warten wieder intensive Tunnelarbeiten, denn es entsteht ein rund drei Kilometer lange System aus Flucht- und Rettungsstollen.

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"Für den Tunnelbau ist das dort vorherrschende Gestein kein Problem. Es ist gut zu bohren und gut zu sprengen", sagt Landesgeologe Ludwig Fegerl. "Wir erwarten aber schon lokale Nachbrüche, die man sichern muss. Hierfür haben wir aber mit Spritzbeton sehr gute Möglichkeiten." Zudem wissen die Geologen genau, wo auch nicht so festes Material lagert und können hier zielgenau den Tunnel langsamer vorantreiben und die Abstützung anpassen.

Keine Tunnelbohrmaschine

Bis 2030 sollen in einem gemeinsamen Kraftakt die Flucht- und Rettungsstollen fertiggestellt werden. Gebaut wird in drei Abschnitten, die nacheinander abgearbeitet werden. "Es gibt eine Bohrphase, es gibt eine Sprengphase und dann wird geschuttert, also das Material weggebracht. Am Schluss wird gesichert. Das ist der klassische Tunnelbau. Eine Tunnelbohrmaschine kommt nicht zum Einsatz, weil es um eher kürzere Abschnitte geht, da wäre das nicht verhältnismäßig", betont der Geologe des Landes.

Sprengungen im Raum Zell am See

Die Menschen in den Siedlungsräumen oberhalb der Tunnelbaustelle, das betrifft vor allem den Schmittengraben, würden umfassend über Sprengungen und Bauarbeiten informiert. "Es gibt gute Möglichkeiten, die Erschütterungen zu begrenzen. Dennoch werden wir beim Bau der Flucht- und Rettungsstollen genau messen, Beweissicherung durchführen und schauen, dass wir die Abläufe optimieren. Alles dafür, dass die Oberlieger im besten Fall gar nichts davon mitbekommen", betont Fegerl.

Schmittentunnel Infografik Land Salzburg/Grafik
Infografik zu den Bauarbeiten im Schmittentunnel in Zell am See.

Eckpunkte zu den Flucht- und Rettungsstollen

  • Baubeginn im April 2024 (Vorbereitungen)
  • Gesamtkosten für das Sicherheitspaket: rund 95 Millionen Euro, davon rund 76,5 Millionen Euro für die Flucht- und Rettungsstollen
  • Derzeit gibt es zwei Fluchtwege. Im Endausbau werden es zusätzliche zwölf sein, davon sind vier für Einsatzfahrzeuge befahrbar.
  • Drei Abschnitte, Fertigstellung aller Abschnitte ist im Jahr 2030 geplant
  • Noch im April: Vorbereitungsarbeiten im Vorportalbereich des Fluchtstollens Seehäusl (Baustelleneinrichtung)
  • Ab Mitte Mai: Der bestehende Fluchtweg beim Seehäusl wird aufgeweitet, um Platz für den Stollen-Vortrieb zu schaffen
  • Ab Mitte Juni: Der Stollen in Richtung Zell am See wird vorangetrieben
  • Umfangreiche Information der betroffenen Grundstücksbesitzer und Anrainer erfolgte bereits, außerdem wird eine Ombudsstelle eingerichtet
  • Insgesamt werden bis zu 30 Personen auf der Baustelle tätig sein
  • Sperren aufgrund des Baus der Flucht- und Rettungsstollen wird es nur kurzzeitig geben, nämlich wenn die Durchbrüche zum Haupttunnel gemacht werden

Zusätzliche Sanierung am Südportal

Parallel zum Bau der Flucht- und Rettungsstollen und davon unabhängig wird auch das Südportal des Schmittentunnels saniert. Ab 6. Mai erfolgt eine Totalsperre. Voraussichtlich ab 29. Juni ist der Tunnel aller Voraussicht nach dem ganzen Sommer über zweispurig geöffnet und normal befahrbar. Im Herbst 2024 könnten weitere Sperren nötig sein, um die Sanierung abzuschließen.

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(Quelle: salzburg24)

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