Diese Zahlen rütteln auf: 70 Unfälle pro Jahr ereignen sich in Österreich auf Bahnübergängen, davon etwa fünf in Salzburg. Häufig enden sie mit Schwerverletzten oder gar Todesopfern. Das Land Salzburg startet daher eine Aufklärungskampagne im Rahmen der Aktion "Fährst bei Rot, folgt der Tod".
So lange bremst ein Zug ab
Auftakt war eine Schaubremsung an der Eisenbahnkreuzung Bruckberg in Zell am See. Fazit: Wenn ein Zug einmal in Fahrt ist, dann braucht er selbst bei einer Notbremsung zu lange, um rechtzeitig stehen zu bleiben.
Unachtsamkeit als Unfallursache
"Wir möchten mit dieser Aktion zeigen, dass die Verkehrsteilnehmer speziell bei Eisenbahnkreuzungen mit dem eigenen richtigen Verhalten zu ihrer Sicherheit beitragen", betonte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll im Rahmen der Schaubremsung. Denn: Fast alle der 70 Unfälle pro Jahr österreichweit werde von Verkehrsteilnehmern verursacht, die rote Ampeln, Stopptafeln, Schrankenanlagen und grundlegende Regeln nicht beachten.
Hunderte Meter langer Bremsweg
Selbst die Experten waren am Dienstag von der Schaubremsung in Zell am See beeindruckt: Ein Auto benötigt bei 50 km/h zirka 28 Meter, um anzuhalten. Ein Zug ist tausendfach schwerer und kann dafür mehrere hundert Meter benötigen, was sehr oft unterschätzt wird. "Sowohl der Anhalteweg als auch die Auswirkungen eines Unfall werden unterschätzt", weiß auch Walter Stramitzer, Betriebsleiter der Pinzgauer Lokalbahn. Die "Pinzgaubahn" hat 48 Eisenbahnkreuzungen, die Hälfte davon ist technisch gesichert, es sollen in naher Zukunft noch 17 weitere dazu kommen.
Jährlich besuchen 300 Volksschüler diese Aufklärungsaktionen, zusätzlich werden die Verkehrsteilnehmer – Einheimische wie Touristen - mit Tafeln auf die Haltepflicht aufmerksam gemacht.
Salzburg24
Richtiges Verhalten am Bahnübergang
Ein Lokführer fährt prinzipiell nicht auf Sicht, sondern orientiert sich nach Signalen, dazu kommt der extrem lange Bremsweg. Daher gehört folgendes zum richtigen Verhalten auf Eisenbahnkreuzungen.
- Nur überqueren, wenn kein gelbes oder rotes Licht leuchtet
- Nur überqueren, wenn die Schranken – wenn vorhanden – vollständig geöffnet sind
- Nur überqueren, wenn sich kein Schienenfahrzeug nähert
- Ist ein Übergang nur mit dem Andreaskreuz gesichert, dann heißt es genau zu schauen, auf akustische Signale achten und vor einer Stopptafel auf jeden Fall stehen zu bleiben
- Auf dem Bahnübergang selbst gilt absolutes Überholverbot
- Parken, Halten und Umkehren auf dem Bahnübergang ist genauso verboten wie das Umfahren der Schranken oder Halbschranken
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)