"Strukturelle Schwächen"

Nationalpark Hohe Tauern soll umstrukturiert werden

Veröffentlicht: 14. Juli 2023 13:15 Uhr
"Strukturelle Schwächen" ortet der Rechnungshof in der Organisation des Nationalparks Hohe Tauern. Obwohl der Park finanziell gut dastehe, brauche es Anpassungen.
SALZBURG24 (OK)

Die historisch gewachsene Organisationsform des Nationalparks Hohe Tauern hat laut einem Bericht des Rechnungshofes "strukturelle Schwächen". Die Prüferinnen und Prüfer empfahlen daher eine Neuorganisation des Nationalparks mit einer einheitlichen Bund-Länderübergreifenden Struktur und einheitlicher Führung. Den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels sah der Bericht als "zentrale Herausforderung".

Hohe Tauern: Größter Nationalpark im Alpenraum

Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1.856 Quadratkilometern der größte Nationalpark im Alpenraum. Die Verwaltung und Steuerung des Nationalparks ist komplex: Die Länder Kärnten, Salzburg und Tirol verfügen über jeweils eigene Dienststellen, die Nationalparkverwaltungen. Zusätzlich sind eigene Nationalparkfonds für die Vollziehung auf Ebene der Länder zuständig.

Rechnungshof kritisiert Strukturen

Der Rechnungshof kritisierte, dass diese Strukturen "eine effiziente und zielgerichtete Verwaltung und Steuerung des Nationalparks, die auch länderübergreifend abgestimmt ist, erschweren". Daher lautet die Empfehlung, den Nationalpark neu zu organisieren. Dies könnte, nach Vorbild anderer Nationalparks, durch die Gründung einer GmbH mit den drei Ländern und dem Bund als Miteigentümern erfolgen.

Finanziell "gut aufgestellt"

Finanziell ist der Nationalpark laut dem Bericht "gut aufgestellt". Der Bund stellt dem Nationalpark jährlich 2,56 Millionen Euro zur Verfügung. Die Nationalparkfonds erhalten zudem projektbezogene Fördermittel der Europäischen Union und erzielen Umsatzerlöse und Sponsoringeinnahmen. Zum 31. Dezember 2021 hatten alle drei Nationalparkfonds liquide Mittel von jeweils über einer Million Euro auf Sparbüchern oder Girokonten. Eine umfassende, mehrjährige Finanz- und Liquiditätsplanung fehle jedoch. Der Rechnungshof empfahl daher, "eine solche einzuführen und den Mittelbedarf zumindest quartalsweise zu planen".

Klimawandel als Bedrohung

Der Alpenraum und damit auch der Nationalpark sind besonders stark von der Klimaerhitzung betroffen. Die Temperatur steigt hier schneller als in anderen Regionen. Die Folgen: Instabiler werdendes Gelände durch abschmelzende Gletscher und auftauende Permafrostböden, zunehmende Wetterextremereignisse, geänderte Lebensräume und klimatische Bedingungen für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Wie der Nationalpark mit diesen Entwicklungen umgeht, sieht der Rechnungshof "als eine der zentralen Herausforderungen des Nationalparks in den nächsten Jahren und Jahrzehnten".

(Quelle: apa)

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