"Helfer helfen Helfern" – so bezeichnet Erich Fornetran von der Freiwilligen Feuerwehr Piesendorf (Pinzgau) eine Unterstützungsaktion für Feuerwehren in der von Russland angegriffenen Ukraine. In den vergangenen Wochen wurden Ausrüstungsgegenstände gesammelt, die am Sonntag von einem ehemaligen Kameraden einer deutschen Berufsfeuerwehr abgeholt und in die Ukraine gebracht werden sollen.
"Die Idee ist mir gekommen, als wir in der Feuerwehr Piesendorf auf neue Helme umgestellt haben. Wir haben uns gefragt, was wir damit machen – zum Wegschmeißen sind sie zu schade, da sie ja an sich noch in gutem Zustand sind", erzählt Fornetran im Gespräch mit SALZBURG24 am Mittwoch. Im Internet seien die Helme nicht zu verkaufen gewesen, allerdings hat sich jener deutsche Kamerad gemeldet und gefragt, ob er die Helme für diese Aktion haben könne.
Weitere Feuerwehren beteiligen sich an Hilfsaktion
"Ich habe ihm gesagt, natürlich, er braucht sie nur zu holen." Nach Rücksprache mit dem Pinzgauer Bezirkskommandanten wurde in einem internen Rundschreiben auf die Aktion aufmerksam gemacht und die Feuerwehren aus Uttendorf, Maishofen und St. Georgen beteiligten sich daran. Mittlerweile kamen rund 110 Schutzhelme, 25 Paar Sicherheitsstiefel, drei Atemschutzgeräte 200 Bar, 16 Reserveflaschen, fünf Atemschutzmasken, zehn Regenhosen und zahlreiche Schutzhandschuhe sowie "Kleinzeugs" zusammen. "Alles in allem insgesamt drei Paletten", führt Fornetran weiter aus.
Ausrüstung für Feuerwehren nahe Front in der Ukraine
Gelagert wird die Ausrüstung im Feuerwehrhaus in Piesendorf. Am Sonntag wird sie abgeholt, für den Helfer aus Deutschland wird von der Gemeinde eine Unterkunft gestellt, da es für ihn erst tags darauf wieder weitergeht. "Ich war anfangs etwas skeptisch, aber die Sache hat Hand und Fuß. Der Kamerad aus Deutschland führte solche Aktionen bereits früher durch und brachte Ausrüstung in Länder wie etwa der Ukraine oder auch Moldawien. In einem Fall ist er letztes Jahr in der Ukraine sogar in Bombenhagel geraten", gibt der Pinzgauer Floriani Einblick.
In vier Wochen soll die Ausrüstung dann in die umkämpfte Ukraine geliefert und an Feuerwehren in zwei Ortschaften in Frontnähe verteilt werden. "Die bekommen also tatsächlich diejenigen, die sie wirklich brauchen."
Wer sich an der grenzüberschreitenden Kameradschaftshilfe beteiligen will, kann dazu noch bis Freitag Kontakt mit der Feuerwehr Piesendorf aufnehmen.
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(Quelle: salzburg24)