Wahre Vorbilder

Saalfeldener Familie hat Engagement bei der Rettung im Blut

Acht Mitglieder aus drei Generationen der Familie Reichholf aus Saalfelden engagieren sich beim Roten Kreuz. v.l.: Erika Reichholf (Ehefrau von Helmut Reichholf sen.), Helmut Reichholf sen., Vanessa Möschl (Enkeltochter von Helmut Reichholf sen.), Christina Möschl (Enkeltochter von Helmut Reichholf sen.), Melanie Möschl (Tochter von Helmut Reichholf sen.), Jürgen Möschl (Schwiegersohn von Helmut Reichholf sen.), Gerald Reichholf (Sohn von Helmut Reichholf sen.), Helmut Reichholf jun. (Sohn von Helmut Reichholf sen.). 
Veröffentlicht: 04. Dezember 2023 15:46 Uhr
Der 18-jährigen Vanessa Möschl aus Saalfelden ist das Engagement bei der Rettung in die Wiege gelegt worden. Ihr Großvater hat insgesamt sieben Familienmitglieder aus drei Generationen mit seiner Begeisterung angesteckt. Die junge Pinzgauerin schildert, wie es dazu gekommen ist und wie sie und ihre Verwandten sich gegenseitig unterstützen.

41 Jahre hat sich Helmut Reichholf aus Saalfelden (Pinzgau) beim Roten Kreuz engagiert. Nachdem er an der HTL Saalfelden das Baufach absolviert hat, verschrieb er sich bereits dem Ehrenamt. „Das war, was ich eigentlich schon immer machen wollte“, erinnert sich der Pinzgauer. „Bei den Leuten zu sein, mit ihnen zu reden, ihnen zu helfen. Das mag ich sehr“, erklärt er in einer Aussendung des Roten Kreuzes vor dem Internationalen Tag des Ehrenamtes am morgigen Dienstag. Rasch absolvierte er im Bezirk Pinzgau die Ausbildung zum Rettungssanitäter und sammelte Erfahrungen in vielen Einsätzen.

Pinzgauer geht nach 41 Jahren in Pension

Schon bald war ihm klar, dass er sich über das Ehrenamt hinaus engagieren wollte. So entschied er sich nach zehn Jahren zu einer hauptamtlichen Tätigkeit. Wenig später vertiefte er sein Wissen weiter und absolvierte erfolgreich die Ausbildung zum Notfallsanitäter. Nun geht er in Pension. Für „Nachwuchs“ hat er innerhalb der eigenen Familie bereits gesorgt.

Seine beiden Söhne sind ebenso wie sein Schwiegersohn hauptamtliche Notfallsanitäter, während seine Tochter und seine beiden Enkeltöchter ehrenamtlich als Rettungssanitäterinnen im Rettungsdienst arbeiten. Abgerundet wird der Einsatz der Familie durch Ehefrau Erika, die seit über 20 Jahren Mitarbeiterin der Rotkreuz-Dienststelle Pinzgau ist.

Enkelin schwärmt von "Vorbildern" in der Familie

„Mein Opa und die gesamte Familie sind für mich richtige Vorbilder. Ich habe nicht lange überlegt, ob ich zur Rettung gehe. Bei uns gab es aber nie einen Zwang“, sagt Vanessa Möschl, die 18-jährige Enkelin von Reichholf, im SALZBURG24-Interview am Montag. Schon im Alter von zehn Jahren ist sie dem Jugend-Rotkreuz beigetreten. Seit dem heurigen März ist sie Sanitäterin. „Das Schönste ist, wenn man den Leuten helfen kann und sie sich freuen, dass wir kommen – auch, wenn es nur eine Beule ist. Die Menschen wissen das Ehrenamt zu schätzen. Es begeistert mich, wenn ich mit einem Lächeln aus einem Einsatz hinausgehe.“ Auf die Frage nach den schönsten Erinnerungen antwortet Möschl: „Wir haben einmal Geschwister ins Krankenhaus gebracht. Sie wollten dann noch die Namen von mir und meinem Kollegen wissen. Später haben sie sich mit einer Karte bedankt“, erzählt die 18-Jährige erfreut.

Rettungsdienst bringt auch Herausforderungen

Doch der Rettungsdienst bringt nicht nur schöne Momente, sondern auch Herausforderungen mit sich. „Das Schwierigste für mich ist, wie man mit gewissen Situationen im Nachhinein umgeht. Bei uns in der Familie sind solche Themen aber immer im Gespräch. Ich kann mit allen reden, egal ob mit Mama, Papa oder meinem Opa.“ Auf ihre besonders engagierte Familie ist Möschl stolz. Ob sie sich auch selbst als Vorbild für andere sieht? „Das habe ich mich ehrlich gesagt bis jetzt noch nie gefragt. Es ist für mich einfach selbstverständlich“, betont die junge Rettungssanitäterin.

 

Aktuell absolviert die junge Saalfeldenerin das vierte Lehrjahr zur Optikerin und drückt die Schulbank. Im kommenden Frühling schließt sie ihre Ausbildung ab. Doch ihre berufliche Zukunft kann sie sich – wenig überraschend – gut bei der Rettung vorstellen: „Bei der nächsten Ausschreibung bewerbe ich mich. Dann sehe ich, was sich ergibt“, gibt die 18-Jährige einen Ausblick.

Landesrettungskommandant Stefan Herbst ist von Familie Reichholf beeindruckt: „Menschen wie diese Familie, die sich über mehrere Generationen selbstlos für andere einsetzen, bilden das Rückgrat des Roten Kreuzes. Wir sind sehr stolz, sie zu unserer Gemeinschaft zählen zu dürfen“, so Herbst.

Über den Tag des Ehrenamtes

Am 5. Dezember wird jährlich der Internationale Tag des Ehrenamtes gefeiert. Dieser wurde im Jahr 1986 auf Beschluss der Vereinten Nationen (UN) eingeführt. In Österreich engagieren sich laut Angaben des Innenministeriums 46 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren freiwillig – also fast jede:r Zweite. Dazu zählt etwa die Arbeit in Vereinen oder bei Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr und Rettung. Im Jahr 2022 leisteten beim Roten Kreuz in Salzburg 5.016 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen rund 1,2 Millionen ehrenamtliche Stunden zum Wohl der Menschen im Bundesland.

(Quelle: salzburg24)

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